Globaler Fenstermarkt stabilisiert sich

Ging das Volumen an verkauften Fenstereinheiten 2024 noch um 1,1 % auf 448,8 Millionen zurück, entwickelt sich der Markt heuer leicht positiv. Prognostiziert wird eine Steigerung um 1,9 % auf 457,5 Millionen Fenstereinheiten.

Eine neue Studie von Interconnection Consulting zeigt, dass hohe Bauzinsen, die zunehmende Unsicherheit infolge geopolitischer Spannungen sowie die US-Zollpolitik unter Donald Trump den globalen Handel hemmen und 2025 eine stärkere Erholung verhindern. In Zentral- und Osteuropa ging der Fenstermarkt 2024 um 6,2 % auf 13,4 Millionen Einheiten zurück, nachdem bereits 2023 ein Minus von 11,2 % verzeichnet wurde. Besonders stark betroffen war Polen mit einem Rückgang von 8,6 %, gefolgt von der Region Tschechien-Slowakei mit –8,0 %. Hohe Zinsen, gestiegene Baukosten sowie die anhaltenden Auswirkungen des Ukraine-Konflikts belasteten Investorenvertrauen und Nachfrage gleichermaßen. Für 2025 wird für die Region ein weiterer Rückgang erwartet.

In Westeuropa führten hohe Bauzinsen, steigende Finanzierungskosten und Energiepreise zu einem Rückgang des Marktes um 8,0 % im Jahr 2023 auf 63,6 Millionen Einheiten und um weitere 6,0 % im Jahr 2024 auf 59,8 Millionen Einheiten. Auch hier ist 2025 noch keine Trendwende in Sicht. Dagegen zeigte sich der Fenstermarkt in den USA und Kanada mit einem Plus von 2,9 % 2024 vergleichsweise stabil, für 2025 wird jedoch ein verlangsamtes Wachstum prognostiziert.

Asien auf dem Vormarsch

Während die Baukonjunktur in West- und Osteuropa 2023 und 2024 spürbar nachgab, verzeichnen die Fenstermärkte in Asien ein robustes Wachstum. Besonders stark entwickeln sich Indien (+6,2 % nach Menge) und Südostasien (+5,9 %), die 2024 zu den wachstumsstärksten Fenstermärkten weltweit zählen. In Indien treiben die rasche Urbanisierung, steigende Einkommen und gezielte staatliche Förderprogramme den Wohnungsbau voran. Der chinesische Fenstermarkt stagnierte 2024, was vor allem auf nachlassendes Vertrauen von Investoren und Verbrauchern zurückzuführen ist. Ursachen hierfür sind sinkende Neubaumieten, hohe Verschuldung bei Immobilienentwicklern sowie strengere staatliche Vorschriften zur Schuldenaufnahme.

Metall und PVC dominieren Weltmarkt

Metallfenster bilden mit 194,4 Millionen Einheiten im Jahr 2024 die absatzstärkste Produktgruppe, gefolgt von PVC-Fenstern mit 182,7 Millionen Einheiten. Holzfenster kommen weltweit auf 54,3 Millionen Einheiten, während Kombinationen aus Holz/Aluminium oder PVC/Aluminium sowie andere Fenstertypen (Glasfaserfenster in den USA und Kanada) zusammen 17,4 Millionen Einheiten ausmachen.