Spotlight auf Licht & Co
Europas Markt für Gebäudetechnik wächst heuer nur moderat. Die Light + Building 2026 rückt näher und präsentiert drei Leitthemen zur Elektrifizierung. Die Messe Frankfurt rechnet trotz schwierigem Umfeld mit rund 2.000 Ausstellern. Bislang sind zwanzig aus Österreich angemeldet.
Es sind keine leichten Zeiten, das spürt auch die Messe Frankfurt. „Die Märkte der Hersteller sind herausfordernd, Unternehmen entscheiden später ob und wie sie an der Messe teilnehmen“, sagt Steffen Larbig, Leiter Brand Management Light + Building, Messe Frankfurt GmbH. Er geht trotzdem davon aus, dass Frankfurt vom 8. bis 13. März 2026 der Hotspot für Elektriker aus aller Welt wird. Aus heutiger Sicht würden rund zweitausend Aussteller vertreten sein, rund 70 Prozent davon kommen nicht aus Deutschland. Österreich ist gegenwärtig mit zwanzig Firmen in der Ausstellerliste vertreten.
Da deutsche Messen immer gerne mit Leitthemen antreten, hat auch das L+B-Team für 2026 mit „Sustainable Transformation“, „Smart Connectivity“ und „Living Light“ drei solche kreiert, um die Akteure der Elektro-Communinity zu locken. Was besonders beim jungen Zielpublikum immer schwieriger wird, weshalb nun auch flotte Influencer im Dienste der Messe werken.
Gebäudetechnik – ein Megamarkt
Was den Markt für Gebäudetechnik insgesamt betrifft, hat Jonathan Robinson, Vice President und Practive Leader Energy & Environment bei Frost & Sullivan im Zuge der Präsentation in Wien einige aktuelle Zahlen geliefert. Demnach wurde weltweit 2024 mit Gebäudeausstattung (HLK, Brandschutz, Sicherheit, Aufzüge usw.), Beleuchtung, Facility Management, Baumanagement und Smart Homes ein Umsatz von gut 1.816 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. In einem ambitionierten Szenario sollte es heuer eine Steigerung um 8,6 Prozent auf mehr als 1.972 Milliarden USD geben. Im konservativen Szenario beträgt die Wachstumsrate für heuer 4,3 Prozent.
Europa wächst moderat
In Europa wurden mit Gebäudetechnik & Co im Vorjahr 496, 4 Milliarden Dollar umgesetzt, so der Experte. Wenn es gut läuft, steigert sich dieser Umsatz heuer um 6,3 Prozent auf mehr als 527 Milliarden USD. Angesichts der hohen Inflationsraten ein eher moderates Wachstum. Was erstaunt, ist, dass nur 1 Prozent davon auf intelligentes Gebäudemanagement entfällt, wie Frost & Sullivan errechnet hat. Den größten Umsatzanteil nimmt das Facility Management mit 55,6 Prozent ein, gefolgt von „Technik der kritischen Ausstattung von Gebäuden“ mit 26,4 Prozent und 11,8 Prozent für „Intelligente Gebäude“ und 4,2 Prozent für Beleuchtung.
Dass Smart Home und Smart Building gegenwärtig die großen Umsatzknaller wären, bestätigt sich damit nicht wirklich. Das wird auch von Stefan Ehinger, Präsident Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), bestätigt. „Im Segment Smart Building sehen wir eher eine Stagnation als Wachstum“, so der Unternehmer. Sein Eindruck ist, dass die Branche in einer Sackgasse gelandet sei. „Die Steuerung von Licht und Jalousien reicht nicht, spannender ist das Energie-Management, das müssen wir forcieren – auch in der Ausbildung“, ist er überzeugt.
Der Kräftemangel – ein Dauerbrenner
Der ZVEH-Präsident Ehinger drängt die rund 50.000 von ihm vertretenen Unternehmen, offen zu sein für neue Technologien. Sonst laufe man Gefahr, dass findige Start up´s den klassischen Elektrikern Teile des Business abspenstig machen könnten. „KI und Digitalisierung verändern unser Berufsbild, das Handwerk wird davon profitieren“, ist Ehinger überzeugt. Sein Eindruck: Die Themen spielen uns in die Hände, wir müssen sie cooler aufbereiten um die Jugend davon zu begeistern. Die KI kann den Handwerkern Dinge abnehmen, die er nicht so gerne macht, etwa die Dokumentation“, meint der Interessensvertreter. Sein Appell: „Wir müssen die Betriebe KI-isieren“.
Ihren Beitrag zur Motivation der jungen Menschen will die Light+Building 2026 jedenfalls leisten. Ein Akzent dazu ist es, dass die Werkstattstraße neu aufbereitet in den Mittelpunkt der Messe rückt, wie Steffen Larbig betont. Und auch die für das Erreichen der Jugend enorm wichtige digitale Reichweite wird mit verschiedenen Aktionen gepuhst – Social Media und Influencing lassen grüßen.


