Nachrüstung für Effizienz in Rechenzentren

Viele Rechenzentren stehen vor großen Herausforderungen: klimaneutral bis 2030, mehr Kühlleistung auf gleicher Fläche, gesteigerte Energieeffizienz. Weiss Klimatechnik bietet alternative Kühllösungen, die für Retrofit von Brownfield-Rechenzentren geeignet sind.

Betreiber älterer Rechenzentren stehen zunehmend unter Modernisierungsdruck. Mit dem Einsatz von KI-Anwendungen und neuen Servergenerationen steigt die Leistungsdichte im Rack deutlich an. Die Folge: mehr Wärmelast pro Quadratmeter – eine Herausforderung, die bestehende Kühlsysteme häufig überfordert. Um die rasant steigende Wärmelast sicher, effizient und wirtschaftlich abzuführen und zugleich gesetzliche Effizienzvorgaben zu erfüllen, sind in vielen Fällen umfassende Retrofit-Maßnahmen erforderlich. Hierfür bietet Weiss Klimatechnik mit dem Kühlwandsystem Vindur CoolW@ll eine Lösung, die vor allem bei Brownfield-Projekten überzeugen soll.

Kühllösungen für Rechenzentren 

Weiss Klimatechnik ist als deutscher Anlagenbauer und Systempartner Pionier und erfahrener Spezialist für sichere, hocheffiziente Kühllösungen in Rechenzentren. Mit der Trennung von Kühlgerät und Ventilator, der separat im Doppelboden platziert wurde, hat das Unternehmen die Wärmeabfuhr in Rechenzentren nachhaltig geprägt. Heute bietet Weiss Klimatechnik mit einer Leistung von 50 kW die stärkste raumbasierte Luftkühlung am Markt. Doch die Anforderungen verändern sich: „Wer auf gleicher Fläche mehr Kühlleistung bei geringerem Energieverbrauch erreichen will, muss sein System modernisieren“, erklärt Christoph Löhner, International Sales Engineer bei Weiss Klimatechnik. Und führt aus: „Nicht alle Rechenzentren können jetzt schon auf Direct Liquid Cooling umstellen. Deshalb bieten wir mit CoolW@ll eine hocheffiziente und zukunftssichere Brückentechnologie.“

Modernisierungsdruck 

Digitalisierung, Cloud Computing und künstliche Intelligenz erfordern immer leistungsfähigere IT-Infrastrukturen. Gleichzeitig müssen Betreiber ihre Energiekosten senken und die Effizienz erhöhen. Viele ältere Rechenzentren liegen beim PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) zwischen 1,8 und 2 und damit 30 bis 50 Prozent über dem Niveau moderner Anlagen. Da über einen Zeitraum von zehn Jahren rund 60 % der Gesamtkosten auf den Betrieb entfallen, ist die Effizienzsteigerung ein wesentlicher Hebel für die Wirtschaftlichkeit.

Direct Liquid Cooling ist Zukunftstechnologie mit Einschränkungen

Bei neuen Rechenzentren gilt Direct Liquid Cooling als das hocheffiziente Kühlkonzept der Zukunft. Dabei kühlt eine Kühlflüssigkeit die CPUs direkt und die Kälte wirkt unmittelbar an der Wärmequelle. Für Refurbishments und Brownfield-Projekte ist die Umstellung derzeit jedoch noch aufwändig und kostenintensiv. Rohre und Leitungen müssen im Bestandsgebäude bis zu jedem Rack und in jeden Server verlegt werden. Zudem deckt Direct Liquid Cooling nicht die gesamte Wärmelast ab: Rund 30 % entstehen weiterhin durch Festplatten und Transistoren, was eine zusätzliche Kühlung erfordert, etwa über Fanwalls. Eine weitere Unsicherheit ergibt sich aus dem aktuellen Technologieschub. „Wer heute kostspielig auf Liquid Cooling umstellt, kann nicht sicher sein, dass diese Lösung in drei oder fünf Jahren noch ausreicht“, betont Christoph Löhner.

CoolW@ll als Brückentechnologie

Als wirtschaftliche Brückentechnologie für große und sehr große Wärmelasten setzt Weiss bei zahlreichen Retrofit-Projekten auf die bewährte CoolW@ll-Technologie. Das patentierte System spart bis zu 25 Prozent der Energiekosten gegenüber herkömmlichen Kühllösungen und ist bereits auf kommende Servergenerationen ausgelegt. Im Unterschied zu klassischen Kühlsystemen ist das System nicht in einem Gehäuse untergebracht, sondern nutzt eine deutlich vergrößerte Kühlfläche. Wasserdurchströmte Wärmetauschermodule werden in die Trennwand zwischen Versorgungsinfrastruktur und IT-Raum eingebaut. Die Ventilatoren sind im Doppelboden oder in der Rückluftdecke untergebracht, wodurch mehr Platz für die Wärmetauscher zur Verfügung steht. Mit den größeren Wärmetauscherflächen und der optimierten Luftführung lassen sich auch sehr große Wärmelasten effizient abführen.

CoolW@ll und Wärmerückgewinnung

CoolW@ll-Kühlsysteme lassen sich technisch mit Systemen zur Wärmerückgewinnung kombinieren und erfüllen damit die Anforderungen der EED. Die großen Wärmetauscherflächen ermöglichen eine höhere Wasser-Vorlauftemperatur von rund 20 °C sowie eine Rücklauftemperatur von etwa 28 °C. Das Temperaturdelta von knapp 10 °C im Vergleich zu klassischen Kühlsystemen steigert die Effizienz der Wärmerückgewinnung erheblich. Gleichzeitig erweitert das höhere Temperaturniveau den Einsatzbereich von indirekter freier Kälte, sodass diese auch bei höheren Außentemperaturen genutzt werden kann. Insgesamt reduziert sich dadurch der Bedarf an teurer mechanischer Kompressorkühlung.

Geringe Installations- und Transportkosten

Neben den Anschaffungs- und Energiekosten sind insbesondere bei Retrofitmaßnahmen auch Transport- und Installationskosten entscheidend. Beim raumbasierten CoolW@ll-System werden alle Komponenten einzeln verbaut, wodurchTransport und Montage deutlich einfacher und kostengünstiger sind als bei großdimensionierten Komplettsystemen. Bestehende Kältetechnik bleibt meist erhalten, ersetzt werden nur Wärmetauscher und Ventilatoren. Auch Wartung und Service sind effizient, da Arbeiten problemlos von der Rückseite der CoolW@ll-Systeme durchgeführt werden können. Anders als bei Direct Liquid Cooling müssen Techniker die Serverräume nicht betreten, so der Hersteller.