VTGA: Aufbruch zum Jubiläum

Der Verband der technischen Gebäudeausrüster (VTGA) zelebrierte sein 120-Jahres-Jubiläum. Der Vorsitzende Gunther Herbsthofer tritt ab. Mit einer Kampagne möchte man die Jungen für die Gebäudetechnik begeistern und motivieren.

Vor nunmehr 120 Jahren wurde der Zentralheizungsverband gegründet. Damals wurden erste Gebäude mit Heizungen ausgestattet, es gab keine einschlägigen Schulen für das technische Gewerk, später mussten die Lehrlinge für die Ausbildung zahlen. Heute hat Österreich fünf HTL´s für Gebäudetechnik, aber die Fachkräfte sind weiterhin rar, wie der Vorsitzende des VTGA Gunther Herbsthofer in seiner Festrede betonte. „Wir haben zu wenig Ingenieure, nach fünf Jahren kommen aus den HTL´s rund 70 Absolventen heraus“, sagt er. Damit dieser Engpass nicht ewig anhält hat der VTGA eine Marketingagentur beauftragt, um den jungen Menschen die Gebäudetechnik schmackhaft zu machen. Die Kampagne läuft seit kurzem auf den einschlägigen Social-Media-Plattformen, wie Tiktok, Facebook und Instagram. Ergänzend zu den Videos auf den einschlägigen Plattformen gibt es die Website www.mitgebaeudetechnik.at, wo man sich für Schnuppertage in einer der fünf HTL´s anmelden kann.

Durchwachsene Stimmung & Chefwechsel

Was die gegenwärtige Marktlage im Segment Gebäudetechnik betrifft, fallen die Statements der VTGA-Mitglieder recht unterschiedlich aus. „Es wird 2026 ein Gemetzel geben“, meint der Chef eines mittelständischen Wiener Unternehmens. Er beobachte gerade, dass Marktbegleiter Aufträge in die Bücher nehmen würden, bei denen es wenig oder nichts zu gewinnen gäbe, weil die Preise im Keller seien.  Andere wiederum sprechen von sehr guter Auslastung und wollen nicht von Krise sprechen.

Sichtlich froh ist man allgemein darüber, dass die Metaller-Kollektivvertragsverhandlungen so ausgegangen sind, wie sie es sind. „Die Abschlüsse in der Vergangenheit waren zu hoch“, betont Herbsthofer. Er hat den feierlichen Abend dazu genutzt den Rücktritt vom Vorsitz im VTGA bekannt zu geben. Sieben Jahre seien genug, sagt er. Was die Nachfolge betrifft, war am Abend im Naturhistorischen Museum nicht nur einmal der Name Thomas Balász zu hören. Er ist seit 2019 im Ortner-Großreich IGO Industries und fungiert als Geschäftsführer der beiden Gebäudetechnikfirmen Babak und Bacon. Damit Balász in die Fußstapfen von Herbsthofer treten kann, bedarf es allerdings noch einer Änderung der Statuten des VTGA. Diese sehen nämlich vor, dass den Vorsitz nur ein Firmeneigentümer einnehmen kann, was nach 120 Jahren einigen Zeitgenossen etwas überholt erscheint.