Warum Reisingers Hut brennt

Wieder geht ein Installateurs-Betrieb zugrunde. Die Reisinger Installationen Gesellschaft m.b.H. in Graz ist insolvent. Die Ursachen sind vielfältig.

Es ist keine große Insolvenz und sie ist wenig spektakulär: Das Unternehmen ist seit mehr als 40 Jahren in den Bereichen Gas-Wasser-Heizung-Sanitär tätig, wobei sowohl Neuinstallationen, Sanierungen, Umbau- und Reparaturarbeiten oder lediglich fundierte Fachberatung angeboten werden. Die Passiva betragen knapp 700.000 Euro, demgegenüber stehen Aktiva in der Höhe von 371.000 Euro. Betroffen sind rund 45 Gläubiger und 13 Dienstnehmer.

Die Ursache für die insolvenzrechtliche Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit sei auf mehre Faktoren zurückzuführen, so die Firmenleitung gegenüber dem KSV. Ein zentraler Punkt war die Vorfinanzierung der Haftrücklässe, durch die erhebliche finanzielle Mittel gebunden wurden. Hinzu kamen uneinbringliche Forderungen, die zu direkten Einnahmeausfällen führten und die Liquidität zusätzlich belasteten.

Von erheblicher Bedeutung war zudem die Insolvenz des Hauptauftraggebers, wodurch ein wesentlicher Teil der Auftragsgrundlage wegfiel. Infolgedessen konnten geplante Projekte nicht ausgeführt werden, was zu einer unzureichenden Auslastung der Kapazitäten führte.

Parallel dazu wirkten sich die hohen Lohnkosten negativ auf die wirtschaftliche Situation aus, da diese unabhängig vom Auftragsvolumen kontinuierlich anfielen. Auch laufende Projekte mit fixen Preisvereinbarungen stellten ein Risiko dar, da steigende Kosten nicht an die Auftraggeber weitergegeben werden konnten. Verstärkt wurde diese Problematik durch den Einkauf sehr teurer Materialen, die die Kostenstruktur zusätzlich verschlechterten.

Das Unternehmen hat nicht mehr die Absicht, weiter fortzuführen.