Zement-Ersatz verspricht 50 % weniger CO2
Das Unternehmen cyment hat ein Zement-Ersatzprodukt entwickelt, das eine Reduktion des CO2-Ausstoßes bewirkt. Im Endprodukt Beton lassen sich dadurch bis zu 50 Prozent der CO2-Emissionen einsparen.
Die Zementproduktion ist für fünf bis acht Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Zement ist das im Beton verwendete Bindemittel, damit die Mischung aus Gesteinskörnung und Wasser fest wird. Bei der Herstellung wird Kalkstein und Ton bei extrem hohen Temperaturen (1450 Grad Celsius) gebrannt. Die daraus entstehenden zermahlenen Klinker bilden den Hauptbestandteil von Zement – seit rund 200 Jahren. Dabei wird CO2 aus dem Kalkstein freigesetzt und entweicht in die Atmosphäre. Bislang wurde keine passende Alternative zur energieintensiven Herstellung von Zementklinker gefunden.
Bis zu 50 Prozent Emissionseinsparung
Durch cyment könne nun ein beträchtlicher Teil des Klinkers im Zement ersetzt werden, ohne dass das Endprodukt, der Beton, Qualitätseinbußen hinnehmen muss. Dem jungen Unternehmen ist es gelungen, ein Ersatzprodukt für emissionsintensiven Zement zu entwickeln, das bei der Herstellung einen CO2-Ausstoß von lediglich 26 Kilogramm pro Tonne aufweist – eine Reduktion von mehr als 95 Prozent gegenüber der Herstellung von herkömmlichem Zement.
Cyment kann, je nach konkretem Einsatzgebiet, bis zu 60 Prozent des Klinkergehalts im Zement ersetzen. Durch diese Reduktion des Klinkergehalts im Zement können bis zu 50 Prozent der Emissionen beim Endprodukt Beton eingespart werden. Damit werde die Herstellung von „grünem Beton“ mit weniger als 100 kg CO2-Ausstoß pro Kubikmeter Beton möglich, so eine Aussendung.
Klimafreundliche Stoffe statt Zement
cyment ist sowohl der Name des Produkts als auch der des Unternehmens, das aus der Alas-Gruppe hervorgegangen ist. „Das Erfolgsrezept von cyment ist es, die Menge an herkömmlichem Zement im Beton zu reduzieren, indem sie durch Puzzolane, hydraulische und andere klimafreundliche Stoffe aus der Recycling- und Kreislaufwirtschaft ersetzt wird“, sagt Reinhard Kandera, Geschäftsführer der cyment Austria GmbH. Durch eine innovative Rohstoffmischung entstehe ein flexibel einsetzbarer Zusatzstoff für Beton, der deutlich weniger Zement notwendig macht. cyment könne in allen relevanten Bereichen der Bauindustrie eingesetzt werden, ist generell für den Hoch- und Tiefbau sowie speziell für die Anwendung in massigen Bauteilen, in wasserundurchlässigen Bauwerken sowie in mit Bindemittel stabilisierten Tragschichten geeignet.
Über 1.300 verschiedene Materialien getestet
cyment wurde im Rahmen des Zulassungsverfahrens in verschiedenen Europäischen Ländern umfassend geprüft. Die Herstellung erfolgt in der modernsten Mahlanlage Europas in Mosonmagyaróvár im Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowakei durch ein erhitzungsfreies Verfahren. Das Forschungs- und Entwicklungscenter befindet sich in Bratislava. „In unserem Innovationshub haben wir über 1.300 verschiedene Materialien getestet, und mit Hilfe von KI-unterstützten Verfahren die cyment-Rezepturen entwickelt“, sagt Kandera. „In der Slowakei und in Ungarn sind wir bereits auf dem Markt. Wir freuen uns, dass auch in Österreich der Markteintritt in Kürze erfolgen wird.“


