CO2-neutrale Waffeln durch Regelungstechnik

TU Wien und Bühler Wafer Solutions GmbH entwickeln moderne Temperaturregelung für den ersten Induktions-Waffelofen für die Industrie. Damit könne der Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Öfen um bis zu 50 Prozent gesenkt werden.

Eis mit knusprigen Waffeln sind im Sommer groß angesagt. Die meisten dieser Waffeln werden heute noch in gasbeheizten Öfen produziert – fossile Energie wird genutzt und CO₂ ausgestoßen. Doch nun bringt die Bühler Wafer Solution GmbH eine nachhaltige Alternative mit dem weltweit ersten industriellen Waffelbackofen mit Induktionsheizung auf den Markt. Gemeinsam mit einem Forschungsteam der TU Wien wurde die Temperaturregelung für die Induktionsheizung mit moderner Regelungstechnik realisiert.

50 % weniger Energie – nahezu CO₂-neutral

„Werden Waffeln mit Induktionsstrom statt Gas gebacken, bringt das viele Vorteile“, erklärt Andreas Steinböck vom Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik der TU Wien. „Wir benötigen nur noch elektrische Energie – und wenn diese aus erneuerbaren Quellen stammt, wird der Backprozess praktisch CO₂-neutral. Außerdem entsteht die Wärme direkt in den metallischen Backplatten – das vermeidet Wärmeübertragungsverluste und macht die TU Wien in einer Aussendung.

Digitaler Zwilling regelt Backergebnisse

Das Herzstück des neuen Systems ist seine intelligente Regelung: Ein digitaler Zwilling des Ofens berechnet in Echtzeit die Temperaturverteilung in den zyklisch umlaufenden Backplatten. Damit können die Plattentemperaturen individuell geregelt und rasch an wechselnde Bedingungen angepasst werden. „Diese Technologie ermöglicht eine gleichbleibend hohe Waffelqualität“, sagt Steinböck. „Zugleich wird der Produktionsprozess deutlich flexibler – etwa bei Rezeptwechseln oder nach Stillständen. Das spart Energie, verkürzt Wartezeiten und erhöht die Produktivität.“

Der neue Ofen hat bereits Marktreife erlangt und soll der Waffelindustrie neue Impulse geben – neue Maßstäbe setzt er sowohl bei der Produktqualität als auch der ökologischen Nachhaltigkeit.