Technik-Riese spürt Gegenwind

Bosch Österreich verliert 2024 mehr als 9 Prozent Umsatz. Das Business mit Wärmepumpen läuft noch gut. Der Ausblick bleibt verhalten.

Mit 1,25 Milliarden Euro erzielte das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen 2024 um 9,4 Prozent weniger Umsatz auf dem österreichischen Markt als im Vorjahr. „Der weltweit rückläufige Automobilmarkt sowie erhebliche Marktschwächen in manchen Branchen haben sich auch auf Bosch in Österreich ausgewirkt“, so Helmut Weinwurm, Vorstandsvorsitzender der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich. Sein Trost: „Wir haben 2024 ein gutes Ergebnis erzielt“.

Mobility und Industry schwach

Die Umsatzentwicklung von Bosch in Österreich war im Vorjahr sektoral unterschiedlich. Die Unternehmensbereiche Mobility und Industrial Technology schrumpften 2024, teilweise erheblich. Im Unternehmensbereich Consumer Goods erreichte Bosch in Österreich ein beachtliches Umsatzplus. Während das Geschäft mit Elektrowerkzeugen von Power Tools im Berichtsjahr aufgrund der schwachen Entwicklung der Bauwirtschaft unter dem Vorjahresniveau liegt, ist das Hausgerätegeschäft von BSH Hausgeräte erfreulich gewachsen.

Heizung stark

Auch der Unternehmensbereich Energy and Building Technology hat 2024 seinen Umsatz beträchtlich gesteigert. Mit den Marken Bosch und Buderus konnte der Bereich Home Comfort seine Marktposition gut behaupten und erneut Marktanteile gewinnen. Das Geschäft mit Industriekesseln, die im Bosch-Werk in Bischofshofen gefertigt werden, entwickelte sich nach einem leichten Nachfragerückgang zur Jahresmitte vor allem im vierten Quartal ebenfalls positiv, so Weinwurm. Derzeit laufe auch das Geschäft mit Wärmepumpen gut, das könnte sich aber wegen der fehlenden Förderung spätestens ab dem dritten Quartal ändern. Keine Details kennt er zu den zuletzt vom Ministerium in Aussicht gestellten 360 Millionen Euro Förderung, die ab 2026 bis 2030 ausgeschüttet werden sollen.

Für die nahe Zukunft kündigt der Bosch-Chef ein Hybrid-Heizgerät an, das mit Öl oder Gas befeuert werden kann und im Bedarfsfall mit einer Wärmepumpe ergänzt werden kann. „Wir wollen technologieoffen bleiben“, so Weinwurm.

Unsicherheiten prägen 2025

Für das laufende Jahr stellt sich Bosch in Österreich auf ein sehr anspruchsvolles Umfeld mit hohen Unsicherheiten ein. „Leichter wird es nicht“, kommentiert der Bosch-Chef.  Mit konjunkturellem Rückenwind sei wohl erst 2026 zu rechnen, vermutet er.  Im ersten Quartal dieses Jahres lag der Umsatz der Bosch-Gruppe auf dem österreichischen Markt unter dem Vorjahresniveau. Für das Gesamtjahr machte das Unternehmen angesichts der vielen Unsicherheiten keine Prognose.