IFN baut um und gibt Fassadenfirma GIG ab

Das Internationale Fensternetzwerk (IFN) trennt sich von der Fassadenfirma GIG. Der bisherige Miteigentümer Adolf Pohn übernimmt die Anteile. Und: Der Türenerzeuger Topic wird Teil von Internorm.

Der oberösterreichische Familienkonzern IFN übernahm im März diesen Jahres 100 Prozent der Anteile am litauischen Unternehmen Roda UAB. Roda erwirtschaftet derzeit einen Umsatz von 9 Millionen Euro. Diesen Zukauf nimmt die IFN zum Anlass das hauseigene Portfolio neu zu ordnen. Die Anteile an der oberösterreichischen GIG Holding GmbH werden vollständig an die Pohn Management GmbH verkauft. Neuer Alleineigentümer des auf Fassadenbau spezialisierten Unternehmens ist der bisherige Mitgesellschafter Adolf Pohn, der ab sofort auch in die operative Geschäftsführung eintritt. Zudem wandert der Türenhersteller Topic von IFN zur Internorm International GmbH.

Roda soll wachsen

Die litauische Roda mit einem Umsatz von 9 Millionen Euro ist nicht das erste Engagement von IFN. Das Internationale Fensternetzwerk ist bereits seit 2015 in den nordischen Ländern präsent. „Nordeuropa hat sich für uns zu einem sehr wichtigen Markt entwickelt. Wir wollen hier das Potenzial der Gruppe weiter ausschöpfen. Roda wird dabei eine wichtige Rolle spielen und unsere Lieferkette dauerhaft absichern“, unterstreicht Christian Klinger, Unternehmenssprecher und Miteigentümer der IFN Holding. Neben den bisher bestehenden Kunden soll Roda in Zukunft auch andere Netzwerk-Mitglieder in Nordeuropa mit Fenstern und Türen beliefern. Mit dem Zukauf von Roda stärke die IFN Holding AG die Lieferkette seiner Online-Aktivitäten und anderer Geschäftsfelder in Nordeuropa und erhöht die Versorgungssicherheit innerhalb der Gruppe, so eine Aussendung.

Alter Hase nimmt die GIG Holding GmbH

Die GIG Holding GmbH fertigt seit rund 80 Jahren Sonderlösungen im Fassadenbau. Das weltweit agierende Unternehmen aus Attnang Puchheim beschäftigt rund 160 Mitarbeiter:innen. 2003 erfolgte der Einstieg der IFN Holding AG und der Pohn Management GmbH. Die IFN Holding AG erwarb zunächst 27 Prozent und hat seine Anteile im Lauf der Jahre auf 67 Prozent erhöht. Mit 7. Mai 2025 hat nun die Pohn Management GmbH sämtliche Anteile der IFN Holding AG übernommen und ist somit neuer Alleineigentümer der GIG Holding GmbH. Über den vereinbarten Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Adolf Pohn, der mit dem Unternehmen in unterschiedlichen Funktionen bereits eng verbunden ist, tritt ab sofort auch operativ in die Geschäftsführung ein.

Adolf Pohn kennt die GIG Holding GmbH wie nur wenige. Er hat das Unternehmen seit 35 Jahren in verschiedenen Phasen und Positionen begleitet und freut sich über den gelungenen Abschluss: „Das Fassadengeschäft ist an allererster Stelle Projektgeschäft. Alle Unternehmensteile müssen der Projektabwicklung zuarbeiten und sicherstellen, dass Aufträge verlässlich und hochqualitativ erfüllt werden. Gerade in herausfordernden wirtschaftlichen Zeiten ist ein klarer strategischer Fokus sehr wichtig – dafür werden wir sorgen“, gibt sich Pohn optimistisch. In den kommenden Wochen wird der strategische Prozess zur Ausrichtung und Einbettung von GIG in die Pohn-Gruppe in Gang gebracht.

IFN fokussiert Kerngeschäft

„Als IFN Holding AG werden wir uns in Zukunft sehr stark auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren. Diese liegen klar bei hochwertigen Fenster-, Tür-, Sonnenschutz- und Fassaden-Produkten, die vor allem im Wohnbau eingesetzt werden. In diesem Segment werden wir unser Angebot zukünftig weiter vertiefen und ausbauen“, sagt Klinger. „Das internationale Projektgeschäft mit Großfassaden ist äußerst komplex und unterliegt sehr eigenen Gesetzmäßigkeiten. Hier sehen wir als IFN-Gruppe nicht unsere zukünftige strategische Ausrichtung und haben daher beschlossen, unsere Anteile vollständig an den derzeitigen Miteigentümer zu übertragen. Herr Pohn kennt das Geschäft so gut wie kein anderer. Wir sind froh, dass dieser wertvolle oberösterreichische Leitbetrieb in so erfahrene und versierte Hände übertragen werden kann“, schließt Klinger.

Topic wird Teil der Internorm-Familie

Auch im Bereich der Haustüren wird die IFN-Gruppe ihre Kompetenzen stärken und bündeln. So wird die Premium-Marke Topic enger mit Internorm zusammenwachsen. „Die IFN Strategie ist darauf ausgerichtet, einen langfristigen Mehrwert zu schaffen. Daher wollen wir auch unsere Marktposition im Bereich Haustüren stärken“, erläutert Alfred Schrott, Vorstand für Vertrieb und Marketing. Durch die Zusammenführung von Topic und Internorm werde die Vertriebs- und Innovationskraft im Bereich Haustüren deutlich gestärkt, das Produktportfolio um eine Premium-Marke erweitert um neue Marktpotenziale im hochwertigen Segment zu erschließen. Das Unternehmen mit seinem Standort in Sarleinsbach und die Marke Topic werden unverändert weitergeführt. Was schrittweise aufgebaut wird, ist ein Kompetenzzentrum für Haustüren mit einem gemeinsamen Produktmanagement.