Größtes Erdsondenfeld Österreichs wird fertig
Der Bauträger ARE und Wien Energie realisieren für Wiens größtes innerstädtisches Quartier ein Energieversorgungssystem mit 500 Erdwärmesonden.
Mit dem Projekt Village im Dritten entwickelt die ARE Austrian Real Estate (ARE) gemeinsam mit Partnern ein neues Stadtquartier. Entwickelt wird das aus 22 Baufeldern bestehende Großquartier von der ARE als Quartiersentwicklerin gemeinsam mit dem wohnfonds wien und der Stadt Wien. Fünf Baufelder realisiert die ARE gemeinsam mit UBM Development. Das neue Stadtviertel entsteht bis 2027 auf einem rund elf Hektar großen Areal. Rund 2.000 Wohnungen, Büros, Gewerbeflächen und Nahversorgung sowie Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen entstehen rund um einen öffentlichen Park. Im Fokus des Energiekonzepts von Wien Energie und ARE steht die Nutzung von lokal verfügbaren, erneuerbaren Ressourcen. So viel Energie wie möglich soll direkt vor Ort produziert und genutzt werden. Jetzt ist ein wichtiger Meilenstein erreicht, das größte Erdsondenfeld Österreichs wird gerade fertiggestellt.
Größtes Anergienetz Österreichs
Vor rund zwei Jahren haben die Bohrungen für insgesamt 500 Erdwärmesonden gestartet, die ein wesentlicher Bestandteil des Energiekonzepts sind. Aktuell werden die letzten Sonden gesetzt, bevor die Hochbauarbeiten der dritten Bauetappe starten. Die Erdwärmesonden reichen jeweils 150 Meter tief und ermöglichen die Nutzung des Erdreichs zum Heizen im Winter und zur Temperierung beziehungsweise Kühlung im Sommer. Die Sonden werden über Leitungen zum größten Anergienetz Österreichs zusammengeschlossen, das die Erdwärme zu den Gebäuden transportiert.
Konkret heißt das, dass die Erdwärme mit 5 °C bis 19 °C über die Sonden in die hauseigenen Wärmepumpen gelangt, die die Temperatur zum Heizen weiter erhöhen. Der Strom für die Wärmepumpen kommt dabei teilweise direkt von den Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Gebäude. Alle Gebäude sind außerdem auch an das Fernwärme- und Stromnetz angebunden, um sowohl die Versorgungssicherheit an sonnenarmen oder sehr kalten Tagen zu garantieren als auch das Warmwasser zu liefern.
Fußbodenheizung und Bauteilaktivierung
Für die Heizung der Wohnungen kommen Flächenheizsysteme, wie zum Beispiel Fußbodenheizungen oder Bauteilaktivierung zum Einsatz. Diese Systeme benötigen nur niedrige Vorlauftemperaturen, damit können die Wärmepumpen effizienter betrieben werden. Im Sommer wird die überschüssige Wärme aus den Gebäuden geführt und mittels Sonden im Erdreich gespeichert. Während des Winters wird diese Wärme wieder aus dem Boden geholt und mittels Wärmepumpe für die Heizung verwendet. Ein Großteil der Heizenergie kann damit aus lokalen Ressourcen gewonnen werden. Zusätzlich wird Abwärme, welche den Gebäuden im Sommer entzogen wird, für die Produktion von Warmwasser verwendet. Das Projekt wird gefördert aus Mitteln der Umweltförderung des BMLUK.


