Lösungen für zukunftsorientierte Stadtentwicklung

Der Klimawandel erfordert einen anderen Umgang mit Regenwasser. Im Fachseminar für Regenwassermanagement informierten ACO, der Ögla und Optigrün Expert:innen aus Architektur, Stadtplanung und Bauwirtschaft über zukunftsweisende Konzepte für klimaresiliente Städte vor.

Auch in diesem Jahr war das Interesse groß: Rund 300 Teilnehmende besuchten das Fachseminar für Regenwasser, das in Wien, Linz und Graz heuer zum zweiten Mal stattfand. Rene Kaltenbacher, Vertriebsleiter bei ACO, betonte den Erfolg der Veranstaltung bei der Eröffnung: „Wir sind begeistert, dass wir so viele Teilnehmer:innen begrüßen durften. Das zeigt uns, dass die Themen Regenwassermanagement und zukunftsorientierte Stadtplanung immer wichtiger werden – nicht nur in den Fachbranchen, sondern auch im allgemeinen Diskurs.“

Die Veranstaltung wurde von Stephanie Drlik, Geschäftsführerin Ögla, mit einem spannenden Vortrag über den Bedarf, unsere Lebensräume an den Klimawandel anzupassen, eröffnet. Die Bedrohung durch den Klimawandel und die aktuellen geopolitischen Umstände verdeutlichen die komplexen Umbrüche, in denen wir uns befinden. Aber Umbrüche bieten auch Chancen, wie sie in ihrem Vortrag betonte: „Auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt – die Menschen nehmen den Klimawandel ernst und wollen handeln. Das ist das Gute an Krisen – sie bieten auch immer neue Chancen“.

Um insbesondere Städte klimafit zu planen, sei vor allem ein Aspekt wichtig: Flexibilität. Man müsse bereit sein, die Strategien immer wieder neu zu evaluieren, zu überdenken und sie kontinuierlich anzupassen. Manche Gesetze oder Maßnahmen aus dem neuen Regierungsprogramm können für die nächsten fünf Jahre gut funktionieren, manche für die nächsten zehn Jahre. Ein ganzheitlicher Ansatz ist das Um und Auf, um das Silo-Denken zu überwinden. Für die Planung und Gestaltung von klimaresilienten Städten nennt sie das Schlagwort „Nature positivity“ – denn bei Begrünung von urbanen Lebensräumen gilt „mehr ist mehr“.

Retensionsdächer bringen Kühle

Der anschließende Fachvortrag von Roman Satzinger (Optigrün) unterstrich diesen Ansatz eindrucksvoll und zeigte, wie Retentionsdächer maßgeblich zur klimaresilienten Stadt- und Raumplanung beitragen. Gründächer bieten zahlreiche Vorteile – sie schützen die Dachabdichtung, verbessern das Mikroklima und steigern sowohl die Wohnqualität als auch den Ertrag von Solaranlagen. Aktuell stehen vor allem folgende Gründe für Dachbegrünungen im Fokus: die Entstehung von Hitzeinseln, die Überlastung des Kanalsystems durch Starkregen, der Verlust der Biodiversität sowie zunehmende Trockenheit und Dürre.

Sammeln und kontrolliert Ableiten

Die zunehmende Urbanisierung stellt unsere Umwelt vor neue Herausforderungen. Es bedarf daher langfristiger Lösungen, die wertvolle Ressourcen wie Regenwasser besonders schonend und fachgerecht in den natürlichen Zyklus zurückbringen. ACO, als führender Experte für Entwässerungslösungen, betrachtet Regenwassermanagement als ganzheitlichen Kreislauf und sieht die wesentlichen Aufgaben im Zuge einer geordneten Wasserwirtschaft in den Aufgaben des kontrollierten Sammelns, der Reinigung sowie der Versickerung und kontrollierten Ableitung. Die ACO-Experten Lorenz Bouvier, Stefan Wiltsche und Markus Spörk zeigten auf, wie diese Prozesse in städtischen Bereichen, wo natürliche Versickerungsprozesse limitiert sind, durch den ACO WaterCycle nachgebildet werden können.

Reinigung durch platzsparende technische Filte

Der ACO WaterCycle ist auf urbane Räume mit hoher Flächenversiegelung ausgelegt und sorgt dafür, dass Flächen im öffentlichen Raum auch bei Starkregen und großen Abwassermengen nutzbar bleiben. Zusätzlich übernimmt der ACO WaterCycle einen wichtigen Aspekt der Nachhaltigkeit: Die notweniger Vorreinigung. Der Einsatz von technischen Filtern unter der Oberfläche wirkt wesentlich platzsparender als traditionelle Lösungen wie Grünmulden. Der ACO Stormclean TF (technischer Filter) reinigt das Wasser von partikular gebundenen Schadstoffen (PAK), Schwermetallen und Leichtflüssigkeiten (Öl, Benzin, etc.) in einem unterirdischen, glasfaserverstärkten Kunststofftank, zertifiziert nach ÖNORM B 2506-3. Durch ihn können Flächen im Verhältnis von 1:250 zu entwässern – das bedeutet, dass für 1m2 Filterfläche 250 m2 versiegelte Fläche entwässert werden können. Mit der so entstandenen Nutzfläche kann beispielsweise mehr Platz für Beschattung oder das Schwammstadtprinzip geschaffen werden.

Entwässerung auf ganzer Linie

Basierend auf der ÖNorm EN 1433 hat ACO unterschiedlichste Rinnen entwickelt, die sich je nach Belastung, Einsatzbereich, Abwassermenge und Designansprüche einsetzen lassen – darunter die Multiline Sealin, DRAIN Multiline NX, PowerDrain Performance, Monoblock RD, ACO Pfuhler Betonschlitzrinne, Randsteinentwässerung KerbDrain. Die breite Produktpalette bietet Planer:innen sowohl funktionale als auch optische Rinnen für jedes Projekt. Mit dem neuen ACO-Werkstoff Nexite wurde der Bedarf für Beton abgedeckt und ergänzt die Multimaterialkompetenz in der ACO Drain Familie.

Think globally, act locally

Das Seminar verdeutlichte, dass Stadtplanung für die Zukunft uns alle betrifft. Wir bestimmen, wie wir mit unseren Lebensräumen und unserem Wohlbefinden umgehen und in welchen Städten wir leben möchten. Regenwassermanagement gilt als Schlüsselkomponente für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Ein Beispiel aus der Praxis konnten die Besucher:innen beim Pop-up Stand begutachten: Hier zeigte Christopher Peiritsch, Produktmanagement & Anwendungstechnik Bauelemente ACO, das Schwammstadtprinzip für Stadtbäume und den intelligenten Baumtrog – die ACO ClimateBox – und wie Bäume als natürlichste Klimaanlage agieren.