Junge pushen ESG

Studie mit 7.000 Befragten zeigt: Klimaschutz überzeugt. 43 Prozent würden den Finanzdienstleister wechseln – junge Generation mit hohen Ansprüchen beim Thema ESG.

Konsument:innen in Österreich legen zunehmend Wert auf ökologische und soziale Verantwortung bei Finanzdienstleistern. Das zeigt die aktuelle „Banking on Banks“-Studie des Informationsdienstleisters Crif. 57 Prozent wollen nachhaltige Produkte, 59 Prozent wollen Finanzdienstleister, die sich sozial engagieren und sogar 43 Prozent würden in Betracht ziehen, ihren Anbieter zu wechseln, sollte sich ein anderer aktiv für Klimaschutz einsetzen. Für die repräsentative Umfrage wurden 7.000 Personen in Europa und den USA befragt.

„Grüne“ Finanzdienstleistungen punkten

Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass das ESG-Bestreben der Finanzdienstleister zunehmend zum Wettbewerbsvorteil wird. 43 Prozent der österreichischen Verbraucher:innen geben an, dass sie eher zu einem Finanzdienstleister wechseln würden, der sich aktiv für den Umweltschutz einsetzt. Sechs Prozent der Befragten haben ihren Anbieter sogar bereits gewechselt, da sich dieser zu wenig für Nachhaltigkeitsaspekte eingesetzt hat. „Verbraucher:innen in Österreich legen zunehmend Wert auf die ESG-Bemühungen ihrer Finanzdienstleister und sind auch dazu bereit, die abzustrafen, die nicht glaubhaft auf Umwelt und soziale Aspekte achten“, erläutert Boris Recsey, Geschäftsführer von Crif in Österreich. „Finanzdienstleister, die sich diesen Erwartungen anpassen, können nicht nur die Loyalität ihrer Kund:innen stärken, sondern verringern auch den Wechselwunsch der Kund:innen und können nachhaltig orientierte Zielgruppen dazugewinnen“, so Recsey weiter.

Insbesondere bei jüngeren Konsument:innen zeigt sich eine stärkere Orientierung an ökologischen und ethischen Werten. In der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen sind es bereits 56 Prozent, die Umweltaspekte bei der Auswahl eines Finanzdienstleisters als wichtig erachten. Bei Befragten über 55 Jahren sind es 44 Prozent.

Aber: In Italien (63 Prozent) und Frankreich (46 Prozent) geben mehr Verbraucher:innen im Vergleich zu Österreich an, zu einem Finanzdienstleister wechseln zu wollen, der sich aktiv für den Umweltschutz einsetzt.

Handlungsaufruf für die Finanzindustrie         

Die Studie von Crif zeigt zudem, dass die Kommunikation der ESG-Initiativen seitens der Banken und Versicherer unzureichend ist: Nur 13 Prozent der Verbraucher:innen in Österreich haben die Umweltinitiativen ihres Anbieters wahrgenommen. Es klafft eine deutliche Lücke zwischen dem, was die Verbraucher:innen suchen, und dem, was die Finanzdienstleister derzeit anbieten. Sich für Umweltaspekte einzusetzen und diese nicht zu klar zu kommunizieren, birgt Risiken für Kundenbindung und Markenwahrnehmung“, so Recsey.