Frauen pushen ESG

Das PwC ESG-Performance-Ranking 2024 zeigt: Unternehmen mit mehr Frauen im Vorstand erzielen bessere ESG-Ergebnisse.

Im Rahmen des ESG-Performance-Rankings 2024 analysierte die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Österreich die Nachhaltigkeitsleistung der 140 umsatzstärksten Unternehmen des Landes.

Die zentralen Aussagen der Studie sind:

  • Vielfalt als Erfolgsfaktor: Höherer Frauenanteil in der Geschäftsführung oder im Vorstand wirkt sich positiv auf die ESG-Performance aus
  • Verbesserungsbedarf bei CO2-Reduktion: Nur 14 % der analysierten Unternehmen konnten eine Verbesserung der CO2-Emissionen nachweisen
  • Regulatorik greift: ESG-Performance börsennotierter Unternehmen (50 %) doppelt so hoch wie die der nicht-börsennotierten (25 %)
  • Berichterstattung: Unternehmen punkten im Bereich „Messung der Scope 1, 2 und 3 Emissionen“ – Aufholbedarf bei „ESG-Kriterien in der Management-Vergütung“
  • Branchenvergleich: „Telekommunikation, Medien und Technologie (TMT)“ an der Spitze, „Nahrungs- und Genussmittel, Getränke“ hinken hinterher

 

 

„In unserer Studie haben wir den Blick eines externen Kunden oder Investoren eingenommen, der nicht auf eine Vielzahl von guten Taten blickt, sondern darauf, wie sich die ESG-Performance eines Unternehmens messbar in den letzten Jahren verbessert hat“, so Agatha Kalandra, Vorstandsmitglied und ESG-Lead bei PwC Österreich, über das Erkenntnisinteresse der Studie.

 

Topps und Flopps in ESG-Berichterstattung

Die analysierten Unternehmen erzielten ihre höchsten Werte in den Kategorien „Messung der Scope 1, 2 und 3 Emissionen“, „Qualität der Ziele zur Emissionsreduktion“ sowie „Unfallrate“.

Deutliches Verbesserungspotenzial zeigt sich hingegen bei den Kriterien „ESG-Kriterien in der Management-Vergütung“, „Frauenanteil in Vorstand und Geschäftsführung“ sowie „relative und absolute Emissionsreduktion der letzten drei Jahre“. Ein Branchenvergleich offenbart ebenfalls klare Unterschiede: Die Sektoren „Telekommunikation, Medien & Technologie“ (durchschnittliche Performance: 47 %), „Finanzdienstleister“ (39 %) sowie „Pharma und Chemie“ (36 %) gelten 2024 als führend. Nachholbedarf besteht insbesondere in den Branchen „Nahrungs- und Genussmittel, Getränke“ (16 %) sowie „Sonstige“ (21 %).

 Vielfalt als Erfolgsfaktor

Ein höherer Frauenanteil in der Geschäftsführung oder im Vorstand wirkt sich positiv auf die ESG-Performance aus: Die 19 Unternehmen mit mindestens 30 % Frauenanteil in Spitzenpositionen schnitten in der Gesamtbewertung um 50 % besser ab als der Durchschnitt der analysierten 140 Unternehmen. Die Ergebnisse deuten auf eine enge Korrelation zwischen ESG-Performance und Frauenanteil hin, ohne jedoch kausale Zusammenhänge abschließend zu analysieren.

„ESG-Management ist ein interdisziplinäres Themenfeld. Es muss aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet werden. Vielfalt – nicht nur im Geschlechterverhältnis, sondern auch im Hinblick auf Ausbildung und Themenexpertise – ist sicherlich förderlich für ein gutes Verständnis der ESG-Risiken und Chancen. Vielfalt ist kein Add-on, sondern ein Must-have, um auf das komplexe Thema Nachhaltigkeit gut vorbereitet zu sein“, betont Philipp Gaggl, Director ESG-Consulting bei PwC Österreich.

 Die Branchenbesten:

Branche Bestes Unternehmen der Branche
Energie- und Versorgungsunternehmen Verbund AG
Finanzdienstleister Oberbank AG
Infrastruktur und Bauwesen Wienerberger AG
Metallverarbeitung, Maschinenbau und KFZ AMAG Austria Metall AG
Telekommunikation, Medien und Technologie (TMT) AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG
Nahrungs- und Genussmittel, Getränke AGRANA Beteiligungs-AG
Papier und Holz Heinzel Holding GmbH
Pharma und Chemie Greiner AG
Transport und Logistik Österreichische Post AG
Sonstige SWARCO AG und Constantia Flexibles Holding (ex aequo)