Freude über Auslaufen der KIM-Verordnung
Was seit langem gefordert wurde, soll jetzt endlich passieren: Die Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung wird im kommenden Jahr auslaufen.
Die Wende brachte die 43. Sitzung des Finanzmarktstabilitätsgremiums (FMSG). Schwerpunktthema war die Entwicklung der systemischen Risiken aus Fremdkapitalfinanzierungen von Wohnimmobilien. Die Kreditvergabestandards, wie Schuldendienst- und Beleihungsquoten, haben sich seit Inkrafttreten der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-V) deutlich verbessert, so das Gremium. Entsprechend dem letzten Financial Stability Report der Oesterreichischen Nationalbank hat sich auf Grund der nachhaltigen Kreditvergabestandards der KIM-Verordnung der Anteil der ausgefallenen Wohnimmobilienkredite günstiger entwickelt, als es ohne die verbindliche Regelung der Fall gewesen wäre, teilte das FMSG mit. Zusammen mit der gestiegenen Kapitalisierung des Bankensystems hat dies dazu beigetragen, dass aktuell kein Systemrisiko mit schwerwiegenden negativen Auswirkungen auf die Finanzmarktstabilität aus Wohnimmobilienfinanzierung festgestellt werden kann. Für diesen Fall ist gesetzlich ein Auslaufen der Verordnung vorgesehen, soll also am 30. Juni 2025 auslaufen.
Das Gremium weist jedoch ausdrücklich auf weiterhin bestehende Risiken für das Finanzsystem hin und erwartet daher von den Instituten weiterhin die Einhaltung der von der KIM-V etablierten Vergabestandards.
Aufatmen in der Bau- und Immobilienwirtschaft
„Aus Sicht der Wirtschaft ist das ein außerordentlich erfreuliches Zeichen“, begrüßte der Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich, Karlheinz Kopf. „Die KIM-Verordnung stellte in den vergangenen Jahren eine dermaßen hohe Hürde für den Erwerb von Wohneigentum dar, dass der Wohnungsneubau am Zusammenbrechen war“, so Kopf weiter. Unter diesem Stillstand am Wohnungsneubau litten neben den bau- und kaufwilligen Bürger:innen, dem Baugewerbe und der Immobilienwirtschaft zahlreiche weitere Wirtschaftszweige, für die es in der angespannten wirtschaftlichen Situation nun zu einem kleinen Aufatmen kommen kann. „Beharrlichkeit zahlt sich im wahrsten Sinne des Wortes aus. Das sind wirklich gute Nachrichten für die Bauwirtschaft und die Immobilienkäufer“, so auch der VÖPE-Präsident Andreas Köttl zum Auslaufen der Maßnahme.