Nibe sieht Licht

Der Wärmepumpen-Branchenriese Nibe spürt die Krise besonders. Der Umsatz ist nach drei Quartalen im Keller, das Betriebsergebnis ist um 61 Prozent geringer als im Jahr davor.

Die Zahlen von Nibe nach drei Quartalen sind alles andere als erfreulich. Das beträchtliche Umsatzminus stellt dabei noch das geringste Übel dar.  Der Umsatz sank von knapp 35 Milliarden auf 29,5 Milliarden Schwedische Kronen, was einem Minus von 15,7 % entspricht. Übler sieht es beim Ergebnis nach Steuern aus, das ist mit 212 Mio. Kronen ins Minus gerutscht. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres verbuchte Nibe noch einen Gewinn von 3,8 Milliarden Kronen.

Das Betriebsergebnis, bereinigt um die Vergleichbarkeit beeinflussende Posten, verschlechterte sich im Zeitraum um 61,0 % im Vergleich zum entsprechenden Vorjahres-zeitraum, und die operative Marge fiel von 15,4 % auf 7,1 %. Das bereinigte Ergebnis nach Finanzergebnis ging um 75,7 % zurück, und die Gewinnmarge sank auf 4,1 % (14,2 %).

Besserung in Sicht

Grund genug für den CEO und Konzernchef Gerteric Lindquist klärende Worte abzugeben. Und die klingen hoffnungsfroh: „Nach einer Zeit großer Veränderungen bewegen wir uns nun auf einen etwas stabileren Markt mit einer besser angepassten Kostenstruktur zu. Die verringerten Lagerbestände auf der Vertriebsebene beginnen, sich positiv auf die Produktionsebene auszuwirken, und wir erkennen, dass sich die Zinsentwicklung auf alle drei Geschäftsbereiche des Konzerns günstig auswirkt“, erklärt der Konzernchef. Der deutsche Markt bleibe jedoch eine Ausnahme. Man geht davon aus, dass es mehrere weitere Quartale lang dauern wird, bis die Lager bestände ungefähr das Niveau anderer Märkte erreicht haben.

Maßnahmenprogramm vor Abschluss

Nibe hat im ersten Quartal ein umfassendes Maßnahmenprogramm eingeleitet, das dazu diente, das Unternehmen an die damalige Nachfragesituation anzupassen. Die jährlichen Einsparungen wurden damals auf rund 750 Millionen Kronen veranschlagt, wobei die einmaligen Kosten rund 1 Milliarde betrug. „Im Einklang mit den Werten von Nibe wurde das Programm auf konsequente, aber auch humane Weise umgesetzt. Die Sparauflagen waren streng; jedoch wurden die ausscheidenden Mitarbeiter mit Respekt behandelt, und ihnen wurde eine angemessene Abfindung angeboten“, so der Firmenchef.

Da Produktentwicklungs- und Marketinginitiativen grundsätzlich von Einsparungen ausgenommen sind, konnten im Berichtszeitraum kontinuierlich neue Produkte auf den Markt gebracht werden. „Unser Ziel war und ist es, dass unsere Kunden nicht unter der sinkenden Nachfrage leiden sollen, die ganz spezielle Ursachen hat, so Lindquist.