Büroluft oft zu trocken
Zwischen April und Juni 2024 wurden in 100 Büros in Wien, NÖ und dem Burgenland die Luftqualität untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass in einem Viertel der Büros die Luft zu trocken ist. Auch Schadstoffe sind häufig.
Eine erstmalig in diesem Umfang in Mitteleuropa durchgeführte Messaktion der Plattform „MeineRaumluft.at“ in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ökologie, Technik und Innovation (OETI) bringt für Fachleute wenig überraschende Ergebnisse zutage. In den gemessenen 100 Büros in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland zeigen sich klare Luftqualität-Defizite.
Die Messergebnisse:
- Luftfeuchtigkeit: In einem Viertel der untersuchten Büros war die Luft zu trocken, was Augen und Atemwege reizt und den körpereigenen Schutzmechanismus schwächt.
- Schadstoffe (TVOC): In 15 Prozent der Büros wurden bedenkliche Werte flüchtiger organischer Verbindungen (TVOC) gemessen. Diese stammen oft von Farben, Möbeln oder Reinigungsmitteln. Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme gehören zu den häufigsten Beschwerden der Mitarbeitenden.
- Feinstaub: Zwar lagen die Feinstaubwerte im Rahmen der Vorschriften, doch insbesondere Drucker und Kopierer erhöhen die Feinstaubbelastung.
- Formaldehyd: Keine auffälligen Werte, jedoch bleibt Formaldehyd in vielen Möbeln ein potenzieller Schadstoff.
- Details zur Untersuchung finden Sie hier
Meine Raumluft weist auf den sogenannten Cocktail-Effekt hin: Luftschadstoffe werden meist einzeln untersucht, doch häufig treten sie in Mischungen auf. Dieser sogenannte Cocktail-Effekt beschreibt, dass die gleichzeitige Anwesenheit mehrerer Schadstoffe – auch wenn sie einzeln betrachtet unbedenklich erscheinen – die gesundheitliche Belastung für den Körper erheblich erhöhen kann. Die gleichzeitige Belastung durch TVOC, Feinstaub und Formaldehyd könnte die negativen Effekte auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeitenden verstärken.
Appell für ganzheitliche Luftqualitätsbewertung Peter Skala von „MeineRaumluft.at“ fordert daher eine ganzheitliche Bewertung der Luftqualität: „Die Risikobewertung einzelner Schadstoffe greift zu kurz. Der Cocktail-Effekt in Büros sollte viel stärker erforscht und beachtet werden.“ Die Initiative ruft Unternehmen und Gesundheitsforschung dazu auf, die Gesamtheit der Belastungen im Innenraum ernst zu nehmen und ihre Auswirkungen breit zu kommunizieren.
Übrigens: 72 Prozent der befragten Mitarbeitenden leiden unter Symptomen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder gereizten Atemwegen – Beschwerden, die auf schlechte Raumluft zurückzuführen sein können. Eine ganzheitliche Bewertung der Schadstoffbelastungen könnte hier Abhilfe schaffen und langfristig die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden sichern, so Meine Raumluft.
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