2024 – ein Pleitejahr
Die Konjunkturflaute führte in den ersten 3 Quartalen des Jahres 2024 zu einem Höchststand an Firmeninsolvenzen und zu einem Plus von 26,35 % im Vergleich zum bereits insolvenzreichen Vorjahr 2023.
2024 wird aller Voraussicht nach ein Rekordpleitenjahr. In den ersten neun Monaten wurden 3.064 Firmeninsolvenzen eröffnet. Damit sei absehbar, dass der Insolvenz-Höchstwert aus dem Jahr 2023 überschritten wird, so der AKV. In allen 9 Bundesländern liegen besorgniserregende Steigerungsraten vor, die höchsten in Vorarlberg (+ 65,31 %) und im Burgenland (+ 48,78 %). Mehr als ein Drittel der österreichischen Firmeninsolvenzen wurde in Wien eröffnet, wobei die 1.108 Eröffnungen in diesem Bundesland um 30,35 % über dem Vorjahreswert liegen. Mehrheitlich (56,95 %) werden Firmeninsolvenzen über Gläubigeranträge und somit nicht auf Initiativen der schuldnerischen Unternehmen eröffnet. Die Gesamtverbindlichkeiten von 14,3 Mrd. Euro stellen einen historischen Höchstwert dar.
Handel, Bau und Gastro
Heuer wurden wiederum 4 Insolvenzen mit Passiva von mehr als 1 Mrd. Euro eröffnet, drei davon entfallen auf die Signa-Gruppe, eine weitere auf den steirischen Elektrofahrzeugproduzenten Fisker GmbH. Die Anzahl der gefährdeten Arbeitsplätze ist hingegen von 14.563 Dienstnehmern geringfügig auf 13.873 gesunken. Die größten Insolvenzen nach Dienstnehmern waren jene der Pepco Austria GmbH mit 600 Dienstnehmern, gefolgt von der Brucha Gesellschaft m. b. H. mit 504 Dienstnehmern. Die meisten Insolvenzen hatte der Handel (757) zu verzeichnen, gefolgt vom Bau (693) und der Gastronomie (531).
Der AKV rechnet heuer mit circa 4.000 eröffneten Firmeninsolvenzen, sodass für 2024 einschließlich der Insolvenzabweisungsbeschlüsse circa 6.500 bis 7.000 Gesamtfirmeninsolvenzen prognostiziert werden.