Startschuss für Holz-Hybrid-Büros

Büros aus Holz: Die Porr startet mit dem ersten Bauteil des Leopold Quartiers im Wien. Die Holzelemente liefern Theurl und Hasslacher.

Nach der soeben erfolgten Grundsteinlegung im Wiener Stadtentwicklungsgebiet LeopoldQuartier geht es rund: Die Porr errichtet im Auftrag des Projektentwicklers UBM Development ein zehngeschossiges Bürogebäude in Holz-Hybridbauweise. Darin kommen 2.800 m3 Holz zur Anwendung. Langfristig werden so 2.800 Tonnen CO2 gebunden. „Das LeopoldQuartier ist ein besonders beeindruckendes Beispiel, wie Bauen für die Bedürfnisse einer modernen Großstadt funktioniert“, schildert Porr CEO Karl-Heinz Strauss.

GU, Integrale Planung und Holzbau-Engineering

Als Generalunternehmerin für den Office-Bauteil setzt Porr im Auftrag von UBM Development ein grünes Leuchtturmprojekt um: Das Bürogebäude bietet Platz für rund 22.000 m2 Nutzfläche auf zehn Geschossen sowie 127 PKW-Stellplätze.
Das Besondere daran: Die tragende Struktur des Bürogebäudes wird ab dem 1. Obergeschoss bis ins letzte 9. Geschoss in einer Holz-Hybridbauweise errichtet.
Dazu gehören 17.000 m2 Holzbetonverbunddecken aus massivem Brettsperrholz mit Aufbeton und ca. 700 Brettschichtholzstützen.

200 Erdsonden & PV

Das Gesamtprojekt LeopoldQuartier wird mittels 200 geothermischer Erdsonden und drei Brunnenanlagen sowie Photovoltaik versorgt. In den Büros kommen Heiz-Kühlsegel zum Einsatz. Für das Office ist eine Zertifizierung nach DGNB Gold geplant.

Der Bau bietet einige bauliche Herausforderungen. Die innerstädtisch beengte Lage erfordert eine exakte Taktung des Planungs- und Bauablaufs und eine „Just in Time“ Versorgung der Baustelle. Um diese wichtigen Prozesse reibungslos sicherstellen zu können, werden Methoden aus Lean-Design, Lean-Construction und auch zusätzlich derer aus Lean-Logistics eingesetzt. Die Steuerung dieser Prozesse übernimmt dabei die Porr-Tochter pde Integrale Planung, die auch mit dem Holzbau-Engineering für das Office und der Tragwerksplanung für das gesamte LeopoldQuartier eine wesentliche Rolle innehat.

Spende zur Grundsteinlegung

Die zwei ersten Holzelemente für das LeopoldQuartier wurden übrigens im Zuge der Grundsteinlegung in einem Staffellauf vom Kärntner Drautal bis zum Wiener Donaukanal gebracht. 24 Mitarbeiter:innen von Porr, UBM und den beiden Holzproduzenten Theurl und Hasslacher lieferten das Holz zu Fuß und mit dem Fahrrad. Die Holzelemente wurden dort in eine von der „Werkstatt 2“ der Lebenshilfe Wien gefertigten Zeitkapsel aus Keramik gelegt und symbolisch zu „Grundsteinen“ umfunktioniert. In einer gemeinsamen Spendenaktion spendeten die Unternehmen dann insgesamt 10.600 Euro an die „Werkstatt 2“ – pro zurückgelegtem Kilometer 10 Euro.