BIG baut sich KI-Tool
Die Bundesimmobiliengesellschaft kreiert sich ein hauseigenes GPT. Damit sollen Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen gesteigert werden.
Die Digitalisierung bringt Unmengen Neues für Menschen, Unternehmen und Organisationen. Der Klimawandel erfordert konsequentes Handeln in vielen Belangen. Und große Teile der Immobilienwirtschaft hinken im Vergleich zu anderen Sparten in vielen Bereichen weit hinten nach. So lassen sich die einleitenden Worte von Ferdinand Harnoncourt-Unverzagt anlässlich des ESG-Future Forums interpretieren. Rund hundert Teilnehmer:innen kamen kürzlich in das Wiener Haus der Ingenieure, um sich über das Trendthema schlau zu machen.
Mit IoT, KI, Digitalem Zwilling, Cloud und Cybersicherheit sei die Technik weit fortgeschritten, so Harnoncourt. Um all diese Werkzeuge auch in der Immobilienwirtschaft zu etablieren und nutzbar zu machen, brauche es die entsprechende Unternehmenskultur, so seine Sicht.
Bei der BIG, wo der Manager als Leiter Unternehmensstrategie & Kommunikation tätig ist, hat man im September 2022 den Beschluss gefasst dem Umgang mit Daten neu aufzustellen. „Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Und Chat-GPT ist in vielen Bereichen bereits besser als der Mensch, deshalb haben wir beschlossen BIG-GPT zu etablieren“, so Aditya Bhatia, der in der BIG in der Sparte Corporate Strategy arbeitet.
Mehrere GPT-Anwendungen
Die Anwendungsfälle für das neue Tool sieht er breit gefächert. Es reicht von der Suchabfrage über Dokumentenaufbereitung bis hin zu individuellen Anleitungen, etwa für Systeme und Prozesse. Die Vorteile von BIG-GPT liegen in den geringen Kosten, in der Datensicherheit und in der Nachvollziehbarkeit, so Bhatia. Zu beachten sei allerdings, dass die Qualität der Daten letztlich über das Ergebnis entscheidet und eine menschliche Kontrolle und Aufsicht unerlässlich ist.
10.000 Dokumente indexiert
Derzeit sind bei der BIG rund 10.000 Dokumente indexiert und das Wachstum geht weiter. Inzwischen sind ein Mail Distributor und ein Datafinder hinzugekommen. Und: Mit der Weiterentwicklung von ChatGPT entwickle sich auch das hauseigene Tool weiter, so der BIG-Experte. In der Zukunft soll es bei der BIG auch ein automatisches Forecasting und Reporting geben. Um sicher zu gehen, dass die Daten des größten Immobilienkonzerns des Landes nicht gehackt und geklaut werden, hat man das Tool ins hauseigene Microsoft Ökosystem eingebunden.
All das macht man nicht zum Jux. Am Ende sollen Mitarbeiter:innen zufriedener und produktiver sein, auch weil sie in einem Unternehmen arbeiten, in dem Innovationsgeist willkommen ist.