PV-Förderung 2023: Erneutes Rekordjahr

Bei der Investitionsförderung werden 2023 erneut Rekorde gebrochen: Der Zulauf war enorm und die Budgets hoch wie nie zuvor. Nicht erfüllt haben sich die Erwartungen für Freiflächenanlagen.

Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) erwartet für dieses Jahr einen neuerlichen PV-Rekord: Allein die Förderstelle OeMAG hat Investitionsförderungen von über 2.000 Megawatt zugesagt – das entspricht einer Leistung des gesamten PV-Zubaus der vergangenen drei Jahre. Die enorme Nachfrage nach PV-Förderungen wurden über das Erneuerbaren Ausbau Gesetz ermöglicht. „Hier ist gut zu sehen, was mit Engagement und Willen möglich ist. Die Bilanz der Förderabwicklungsstelle ist positiv. Ob dieser Rekord-Zulauf vorerst noch am Papier stattfindet oder diese Anlagen auch tatsächlich errichtet werden, wird sich noch zeigen – denn in der Praxis bestehen auch andere Hürden, als eine Förderung zu bekommen. Neben einer funktionierenden finanziellen Unterstützung brauchen wir starke Netze, Klarheit beim Netzzugang und ein modernes E-Wirtschaftsgesetz, um die Vielfältigkeit der Technologie auch nutzen zu können“, resümiert Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria den erwarteten Zubau 2023.

Einspeiseprojekte unter Erwartungen

Während sich das Segment des Einmal-Zuschusses sehr gut entwickelt, bleibt das Segment der PV-Projekte, die vornehmlich Einspeisen und so die Möglichkeit auf eine Marktprämienförderung haben, weit unter seinen Erwartungen zurück. So wurden in den vier Ausschreibungsrunden zur Marktprämie 2023 lediglich für Projekte mit gesamt 248 Megawatt eine Förderung beantragt. Weit mehr, nämlich 700 Megawatt, wären zur Verfügung gestanden. Damit wurden nur 35 % der förderbaren Leistung beantragt. Gründe für das fehlende Abholen der Förderung sieht der Branchenverband in mehreren Punkten: „Der ungerechtfertigte 25%ige Abschlag für Freiflächenanlagen, die gestiegenen Investkosten und die schlicht fehlenden Genehmigungen von den Ländern und Gemeinden sind Gründe, warum die Fördermittel in der Ausschreibung nicht beantragt wurden“, fasst Immitzer zusammen.

Förder-Adaptierung gefordert

Das Loch an Projekten zeigt, dass die Förderbedingungen adaptiert werden müssen. „Auch wenn das Segment der Dachanlagen auf einem guten Niveau angekommen ist, braucht Österreich auch größere Freiflächenprojekte, die leistbaren Strom für die Wirtschaft produzieren. Schließlich ist die Stromerzeugung mit Photovoltaik bis 2040 zu verzehnfachen. Oberste Priorität hat neben der Anhebung des Höchstwerts für die Gebotsabgabe auch die Weiterleitung der nicht genutzten Fördermittel in das nächste Jahr“, appelliert Immitzer dringend an die drei zuständigen Ministerien (Energie, Landwirtschaft und Soziales), diese Punkte in den Ausschreibungsbedingungen für 2024 – die in diesen Wochen erarbeitet werden – zu beachten. In wenigen Wochen beginnt ein neues Jahr, und diese Bedingungen sind noch immer unklar.