Bausymposium 2025: Ein Rückblick
Beim Bausymposium 2025 in Steyregg standen Baukosten und Zukunftspotenziale im Mittelpunkt. Fachleute diskutierten Lösungsansätze, um mit den Veränderungen der Bauwirtschaft Schritt zu halten.
Steigende Materialpreise, komplexe Normen und aufwendige Genehmigungsverfahren erschweren die Umsetzung kosteneffizienter Projekte. Beim Bausymposium 2025 in der BauAkademie BWZ OÖ in Steyregg, veranstaltet in Kooperation mit der Landesinnung Bau OÖ und der Zukunftsagentur Bau (ZAB), wurden zentrale Mechanismen vorgestellt, mit denen sich Baukosten reduzieren lassen, ohne die technischen und sicherheitsrelevanten Anforderungen zu unterlaufen.
Hamburg-Standard soll Einsparungen bringen
Ein Schwerpunkt lag auf dem sogenannten Hamburg-Standard, einem in Deutschland erprobten Modell zur deutlichen Verschlankung technischer Vorgaben und Genehmigungsprozesse. Die Erfahrungen aus Hamburg zeigen Einsparpotenziale von mehr als einem Drittel der Baukosten, vor allem durch klare Typologien und reduzierte Komplexität. Auch in Oberösterreich könnte dieser Ansatz Perspektiven eröffnen, sofern gesetzliche und planerische Rahmenbedingungen entsprechend angepasst werden.
Aus Sicht der Bauunternehmen wurde insbesondere der hohe administrative Aufwand thematisiert, der kleinere Betriebe zunehmend belastet. Vertreter der Branche forderten Strukturreformen, einen Abbau von Bürokratie sowie eine Stärkung integrierter Planungskonzepte. Generalplaner-Modelle wurden als Möglichkeit hervorgehoben, Schnittstellenprobleme zu reduzieren und Produktivität zurückzugewinnen. Zudem wurde auf die Notwendigkeit verwiesen, Ausbildungswege stärker an den praktischen Anforderungen des modernen Bauens auszurichten.
Optimierung von Bauteilen und Anlagentechnik
Ein weiterer Diskussionspunkt war der Umgang mit normativen Vorgaben. Durch erleichterte Gebäudeklassen oder alternative technische Lösungen – etwa im Projekt „Bauen außerhalb der Norm“ – lassen sich laut aktuellen Forschungsarbeiten teils erhebliche Kostensenkungen erzielen. Beispiele aus der universitären Forschung belegen, dass eine optimierte Dimensionierung von Bauteilen oder Anlagentechnik Einsparungen von bis zu 30 Prozent ermöglichen kann, bei gleichbleibender Funktionalität und verbesserter CO₂-Bilanz.
Die politischen Vertreter betonten die Bedeutung verlässlicher Rahmenbedingungen und einer stärkeren regionalen Wertschöpfung. Sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene wird auf Maßnahmen gesetzt, die die Bauwirtschaft stabilisieren und den Zugang zu leistbarem Wohnraum sichern sollen. Dazu zählen vereinfachte Vorgaben, Investitionsprogramme und der Hinweis auf qualitätsorientierte Vergabekriterien.


