Dosko forciert Stromspeicher
Nach Wind- und Photovoltaikphasen startet das Burgenland nun in die Speicherphase. Ziel ist es, bis 2030 bilanziell energieunabhängig und klimaneutral zu sein. Ein Groß-Salzspeicher in Apetlon markiert den Startschuss.
Die burgenländische Politprominenz versammelte sich gemeinsam mit Vertreter:innen der Energieverbände in Apetlon, um den ersten Groß-Salzspeicher des östlichsten Bundeslandes Österreichs zu eröffnen. Auf der einen Seite sollen Gemeinden von den niedrigeren Energiekosten profitieren, auf der anderen Seite Haushalte von den Schwankungen auf den Energiemärkten unabhängig gemacht werden. Zusätzlich gibt es sowohl für klassische Speicher als auch für den Salzspeicher im Burgenland eine Speicherförderung von bis zu 100 Euro pro Kilowattstunde.
Drei verschiedene Speicher für drei Anwendungsbereiche
Mit der Variante des Salzspeichers in Apetlon will man vor allem die Innovationskraft des Projekts hervorheben. Insgesamt werden in Apetlon 19 Projekte – von der Dachphotovoltaik über den Speicher mit Notstromfunktion, Luftwärmepumpen, Ladestationen für die Elektro-Mobilität bis zum Wechsel der Straßenbeleuchtung auf LED – umgesetzt. Der Salzspeicher hat ein Speichervolumen von 21 KWh. Er speichert den Sonnenstrom für die Abendstunden und für eventuelle Krisensituationen. Der Gemeinde fallen keine Investitionskosten an, der Speicher und die Anlagen werden über das Gemeindepaket der Burgenland Energie realisiert und gehen nach einer gewissen Zeit ins Eigentum der Gemeinde über.
Geplant sind für die Bereiche Öffentlichkeit, Haushalte und Unternehmen jeweils verschiedene Speichertechnologien einzusetzen. Im öffentlichen Bereich arbeitet man an einer weiteren Innovation: einem organischen Solid-Flow-Speicher, wo weltweit das erste Pilotprojekt in Schattendorf steht und laufend in Richtung Marktreife vom deutschen Technologiepartner CMBlu weiterentwickelt wird. Der neue Salzspeicher des österreichischen Start-up Salzstrom soll vorwiegend im Haushalts- und Unternehmensbereich zum Einsatz kommen. Parallel dazu werden in allen Bereichen bereits etablierte Lithium-Ionen-Batteriespeicher genutzt.
Speicherausbau im ganzen Bundesland
In den nächsten Monaten sollen über das gesamte Bundesland verteilt acht weitere große Speicherprojekte umgesetzt werden. Mit einer Gesamtleistung von 160 MW und einem Speichervolumen von 480 MWh sind das die größten Batteriespeicherprojekte Österreichs. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf rund 100 Millionen Euro.


