Investitionshoch im Pandemiejahr

Die gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBVs) können eine erfreuliche Bilanz 2020 präsentieren: 19.100 Wohnungen konnten fertiggestellt werden. 3,4 Milliarden Euro wurden investiert.

„Mit rund 19.100 Wohnungsfertigstellungen im Jahr 2020 liegen die gemeinnützigen Bauvereinigungen weit über dem 10-jährigen Schnitt von 15.700“, streicht Bernd Rießland, Obmann des Verbands gemeinnütziger Bauvereinigungen, die Leistung der 185 GBVs heraus. „Das Neubau-Investitionsvolumen beträgt ebenfalls weit überdurchschnittliche rund 3,4 Milliarden Euro. Diese Zahlen belegen unsere wichtige Rolle als Konjunkturmotor und Stütze der heimischen Wirtschaft, auch in schwierigen Zeiten“, so Rießland weiter. Gegenüber dem Vorjahr ist ein deutlicher Anstieg der Fertigstellungen um 12% zu verzeichnen (2019: 17.000 Wohnungen). „Und der Konjunkturmotor läuft weiter“, so Verbandsobmann-Stellvertreter Herwig Pernsteiner „denn auch die Zahl der in Bau befindlichen Wohnungen ist weiterhin hoch: Rund 34.900 GBV-Wohnungen waren Anfang 2021 in Bau“.

2010 stammten mehr als 80 % aller fertiggestellten Geschoßwohnbauten von GBVs. Sie konnten in den Folgejahren ihr Produktionsniveau halten und weiterhin günstigen Wohnraum anbieten. Parallel mobilisierte der gewerbliche Sektor zusätzlichen Wohnraum auf Flächen, die schon zu hohen Preisen erworben werden mussten. Dadurch kam es trotz der damit verbundenen Angebotsausweitung zu starken Preisanstiegen in diesem Segment

Sanierungen wirken

Im Jahr 2020 wurden rund 6.800 Wohnungen im gemeinnützigen Sektor einer Großinstandsetzung mit thermischer Sanierung der Gebäudehülle unterzogen. Das ist ein kleiner Rückgang gegenüber den vorangegangenen Jahren. Der Hauptgrund dafür ist die hohe Durchsanierungsrate: Der vor 1980 errichtete gemeinnützige Mietwohnungsbestand ist bereits nahezu zur Gänze thermisch saniert. Da die erste Großinstandsetzung einer Wohnhausanlage üblicherweise im 30.-35. Jahr nach Erstbezug erforderlich ist, sind aktuell überwiegend Gebäude der 1980er-Jahre davon betroffen. Die Bestände aus diesem Jahrzehnt sind jedoch deutlich kleiner als jene der früheren Bauperioden und weisen thermisch-energetisch bessere Standards auf.

Großer Beitrag zur CO2-Reduktion

In den nächsten Jahren wird der Schwerpunkt der Umweltinvestitionen der GBVs bei Heizungsumstellungen liegen. Um die von der EU- und der österreichischen Regierung festgelegten Emissionsreduktionen bis 2040 zu erreichen, muss heute schon begonnen werden, die Wärmeversorgung und Warmwasseraufbereitung im Gebäudebestand neu zu denken und den Umstieg auf fossilfreie Energieträger umzusetzen; dies mit komplexen und jeweils standortspezifischen haustechnischen Konzepten. „Wir wollen hier ebenso wie bei der thermischen Sanierung Vorreiter im Immobilienbereich sein“, betont Bernd Rießland die Rolle der Gemeinnützigen.