Laufen brennt CO2-frei
Weltweite Premiere in der Sanitärkeramik Industrie: Laufen hat an seinem österreichischen Standort in Gmunden den ersten elektrischen Tunnelofen in Betrieb genommen.
Der Ofen wurde von Laufen in Zusammenarbeit mit dem deutschen Ofenbauspezialisten Keramischer Ofenbau von Grund auf neu entwickelt und ist ein Pilotprojekt der Roca Gruppe – Muttergesellschaft des Keramikprodukten. „Heute produziert die Sanitärkeramik weltweit ausschließlich mit Gasöfen, sodass wir wussten, wenn wir diesen Schritt erfolgreich machen wollen, dann müssen wir selbst etwas entwickeln“, so Christian Schäfer, Managing Director von Laufen Austria.
Im Werk Gmunden werden Waschtische, WCs und Bidets hergestellt. Die komplexen Werkstücke, häufig dazu noch aus dünnwandiger Saphirkeramik, sind ideal, um die Leistungsfähigkeit der neuen Technologie unter anspruchsvollen Produktionsbedingungen zu erproben, heißt es von Laufen.
Zwei Drittel weniger Energie
Weltweit sind in der Roca Gruppe derzeit etwa 100 gas-betriebene Tunnelöfen im Einsatz, ein enormes Potenzial für künftige CO2-Einsparungen. Denn allein am Standort Gmunden können gegenüber dem bisherigen Gas-Ofen die Emissionen um rund 5.000 Tonnen CO2 jährlich gesenkt werden.
Die neue Technologie mit Elektrizität benötigt für die gleiche Brennleistung nur noch ein Drittel der ursprünglichen Energiemenge. Durch leistungsstarke Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach und dem Gelände in Gmunden kann die für den Ofen benötigte Menge an Energie nicht nur komplett selbst erzeugt werden – es wird sogar vor Ort bis zu viermal so viel Energie gewonnen, so dass durch die Überschüsse der Energiebedarf des gesamten Standortes versorgt werden kann, die komplette Produktion also CO2-neutral wird.
Vier Jahre Entwicklung
Nach zwei Jahren Konzeption, Berechnungen und Tests und weiteren zwei Jahren für Umsetzung und Bau geht der Ofen nun ans Netz. Er übernimmt vollständig die Produktion am österreichischen Standort und löst damit den Gasofen ab, der Anfang 2024 abgebaut und recycled werden wird.