GF & Uponor: Deal fix, Umbau in Arbeit

GF macht Uponor nach der Übernahme zur Division Haustechnik. Uponor-Boss Rauterkus wird Mitglied der 6-köpfigen Konzernleitung von GF.

Nachdem alle Bedingungen des Übernahmeangebots erfüllt sind, schliesst Georg Fischer die Transaktion am 13. November 2023 ab und strukturiert sich neu. Das Infrastrukturgeschäft von Uponor wird Teil von GF Piping Systems. In der neuen Division GF Uponor wird das Haustechnikgeschäft zusammengeführt, um ein komplementäres Portfolio für sichere und saubere Wasserversorgung sowie energieeffizientes Heizen und Kühlen anzubieten, so GF. Die Konsolidierung ergänzender Geschäftsbereiche biete eine ideale Plattform, um Märkte mit hohem Potenzial für beide Divisionen weiterzuentwickeln.

Rohr-Schwergewicht

Rund 3,4 Milliarden Euro Umsatz bringen die beiden Rohr-Divisionen GF Piping und GF Uponor auf die Waage. Piping Systems mit einem Umsatz von rund 2 Milliarden Euro beschäftigt mit 8.085 fast exakt doppelt so viele Mitarbeiter:innen wie GF Uponor, wo 4.055 Beschäftigte 2022 einen Umsatz von 1,38 Milliarden Euro erwirtschafteten.

Tausch Haustechnik gegen Infrastruktur

Mit der angekündigten Struktur kommt es zu einem Tausch. Die Uponor-Sparte Infrastruktur, also 22 Prozent des Umsatzes, gehen ins Reich von GF Piping Systems. Diese Divison wiederum gibt ihr Haustechnik-Geschäft an Uponor ab, was immerhin 20 Prozent des Umsatzes ausmacht. Unterm Strich sollte GF Uponor umsatztechnisch gestärkt aus der Neustrukturierung hervorgehen.
Was bleibt ist ein Aufholbedarf bei Wachstum und EBIT-Marge, wo GF deutlich die Nase vorn hat. GF Piping wuchs 2022 9,6 Prozent, Uponor musste sich mit 5,6 Prozent begnügen. Die Marge von GF Piping lag bei 15,8 Prozent, jene von Uponor bei 13,7 Prozent.

Arbeitsjahr 2024

Diese organisatorischen Veränderungen werden im Laufe des Jahres 2024 umgesetzt, wobei GF die Geschäftskontinuität für seine Kund:innen sicherstellen wird. „Im Namen aller Kolleginnen und Kollegen freue ich mich, die Mitarbeitenden von Uponor willkommen zu heißen und gemeinsam dieses neue Kapitel zu beginnen“, sagt dazu Andreas Müller, CEO von GF.
Michael Rauterkus, Präsident und CEO der Uponor Corporation, wird als Präsident der Division GF Uponor Mitglied der Konzernleitung von GF. „Ich bin stolz darauf, GF Uponor gemeinsam mit meinem Führungsteam weiterhin zu leiten. Der Zusammenschluss unserer Geschäftsbereiche wird weitere spannende Möglichkeiten eröffnen und ermöglichen, unsere bestehenden und neuen Kunden noch besser zu bedienen“, so Rauterkus.

Das 5-Milliarden-Ding

Seit dem 13. November 2023 umfasst GF vier Divisionen: GF Piping Systems, GF Uponor, GF Casting Solutions und GF Machining Solutions. Das 1802 gegründete Industrieunternehmen hat seinen Hauptsitz in der Schweiz und betrieb mit Ende 2022 in 34 Ländern 138 Gesellschaften, davon 60 Produktionsfirmen mit 83 Standorten. Die 15.207 Mitarbeitenden von GF haben im Jahr 2022 einen Umsatz von rund 4,1 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dazu sind nun noch rund 4.000 Uponor-Beschäftigte gekommen, die in 26 Ländern aktiv sind und 2022 einen Umsatz von rund 1,38 Milliarden Euro erwirtschaftet haben. In Summe wiegt GF nun einen Umsatz von deutlich mehr als 5 Milliarden Euro.