ASCR plant „grünsten“ Bildungscampus Europas
Bis 2021 soll in Aspern ein neuer Bildungscampus entstehen - und zwar einer der modernsten in Europa. Nach der Fertigstellung soll dieser auf Basis alternativer Energieträger vollkommen automatisiert betrieben werden.
Bereits seit 2013 forscht und entwickelt Aspern Smart City Research auf Basis erneuerbarer Energien Lösungen für die Energiezukunft im urbanen Raum. Die gewonnenen Ergebnisse fließen jetzt in die Planungs- und Bauphase des Bildungscampus Aspern Nord mit ein. Bis Juli 2021 soll dort Europas modernstes Bildungsgebäude in Sachen Energiemanagement entstehen.
Über 100 Forscherinnen und Forscher haben in den vergangenen sieben Jahren eine Vielzahl an energierelevanten Daten gesammelt, über 60 Forschungsfragen beantwortet, 15 prototypische Lösungen entwickelt sowie 11 Patente angemeldet. „Die gewonnenen Erkenntnisse möchten wir nun verstärkt bei zukünftigen Bauprojekten zum Einsatz bringen und stellen unser Know-how Projektpartnern zur Verfügung“, erklärt ASCR Geschäftsführer Robert Grüneis den neuen beratenden Leistungsbereich der Forschungsgesellschaft. „Unsere Forschungsarbeit soll nachhaltige ökologische sowie ökonomische Vorteile für die Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner bringen.“
Das zukunftsweisende Energiekonzept umfasst die Gewerke Heizung, Lüftung, Kühlung, Sanitär, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik sowie Elektrotechnik – in Form von PV-Anlagen am Dach. Die sogenannten Erdsondenfelder stellen dabei eine Besonderheit dar. Diese „Erdwärmeüberträger“ können mittels Wärmeträgerflüssigkeit dem Erdreich im Winter Wärme sowie im Sommer Kälte entziehen und können über eine Wärmepumpe ganzjährig für ein angenehmes Raumklima sorgen. All das funktioniert ohne klassische Heizkörper – durch Betonkernaktivierung wird die Speichermasse des Gebäudes zur Regelung der Temperatur genutzt.
Nach Fertigstellung wird der Bildungscampus auf Basis alternativer Energieträger vollkommen automatisiert betrieben. Mit Hilfe von Mess-, Steuer- und Regelungstechnik werden alle Anlagen genau beobachtet und angesteuert. Die Feinabstimmung aller Prozesse übernimmt das „Building Energy Management System“ (BEMS). Dieses zentrale System wurde in den vergangenen Jahren innerhalb der ASCR Forschungsumgebung ausgiebig getestet. Computer- bzw. datengesteuert sorgt es für umfassende Energieoptimierung, macht Kommunikation mit Energiemärkten bzw. den Handel mit Flexibilitäten möglich und führt schlussendlich zu Kosteneinsparungen.