90 „grüne Millionen“ an Energie Steiermark
Die Europäische Investitionsbank EIB vergibt den zweiten „Green Loan“ in Europa an die Energie Steiermark AG: Das damit erste „Green Finance“- Paket der EIB in Österreich umfasst 90 Millionen Euro.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt den europaweit zweiten „Green Loan“ an ein Unternehmen in Österreich: Die Energie Steiermark erhält für nachhaltige Investitionsprojekte eine spezielle Klimaschutz-Finanzierung in Höhe von 90 Millionen Euro zugesprochen. Es ist das erste „Green Finance“- Paket der EIB in Österreich. Konkret sind die Mittel für den weiteren Netzausbau, zur Einbindung Erneuerbarer Energien und weiterer Energie-Effizienzprojekte vorgesehen. Die EIB hat eine lange Tradition in der Finanzierung von derartigen Projekten, nunmehr erfolgte zum zweiten Mal die Vergabe einer Grünen Finanzierung. Dieses Instrument dient den Unternehmen als Unterstützung zur Erreichung ihrer klaren Strategie zu Nachhaltigkeit und De-Karbonisierung. Der EIB Green Loan finanziert ausschließlich Projekte die voll im Einklang mit den Anforderungen des Programms der Climate Awareness Bonds stehen. Das Geld stammt aus Erlösen von Klimaschutzanleihen der EU-Bank.
Zur Unterzeichnung des Vertrages mit den Vorständen der Energie Steiermark Christian Purrer und Martin Graf reiste der Vizepräsident der EU-Bank, der Ire Andrew McDowell am 4. November von Luxemburg nach Graz an. „Die EIB, die Klimabank der Europäischen Union, hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels massiv auszuweiten. In den nächsten zehn Jahren will sie Klimaschutzprojekte in Höhe von einer Billion Euro anstoßen. Dazu soll von 2025 an jedes zweite Projekt auf Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit abzielen, heute ist es jedes vierte“, so McDowell.
Die jetzt flüssig gestellten Mittel der EIB fließen ausschließlich in nachhaltige Investitionen für das 30.000 Kilometer lange steirische Stromnetz und sichern so die Integration von erneuerbarer Energie. Martin Graf, Vorstandsdirektor (CFO) der Energie Steiermark: „Wir werden in den nächsten Jahren rund 1 Milliarde Euro in den Ausbau erneuerbarer, CO2-freier Energie und in die Entwicklung unserer Smart Grids investieren. Dabei geht es vor allem auch um Fragen der Digitalisierung, der Effizienzsteigerung und neuer Speichertechnologien.“ Nach einer umfassenden Marktanalyse der Entwicklungen des Kapitalmarktes zu Green Bonds, zu Grünen Schuldscheinen und Green Loans habe man sich bewusst „für jenes der EIB entschieden, weil es das nachhaltigste im Sinne der Ökologie und der Ökonomie ist“. Positiven Einfluss auf die Entscheidung der EIB hat auch der seit Jahren erstellte Nachhaltigkeitsbericht der Energie Steiermark gehabt, der die Sustainable Development Goals (SDG) der UN berücksichtigt.
Nach dem spanischen Energiekonzern Endesa im Jahr 2018 ist die Energie Steiermark erst das zweite Unternehmen in Europa, das einen derartigen „Green Loan“ der EIB zuerkannt bekommen hat. Die Kriterien der EIB sind überaus streng: Projekte mit grüner Finanzierung müssen zur Einsparung von CO2, zur Verbesserung der Versorgungssicherheit und zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen und dies zukünftig auch laufend nachweisen.