Land der Heiz-Nostalgiker
Der Kachelofen ist heiß begehrt, aber wenig in Verwendung. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie, in der PV-Anlagen als Heizung identifiziert werden.
Fernwärme, Wärmepumpen, Pelletskessel und Infrarot-Heizungen sind nett, aber nicht Nummer 1. Das zeigt eine aktuelle Studie des Österreichischen Kachelofenverband. Diese Online-Befragung kürt Kachelofen zum beliebtesten Heizsystem. 24,1 Prozent der Österreicher:innen.
Kleiner Wehrmutstropfen: Tatsächlich verwendet wird der Kachelofen von 8,5 Prozent der österreichischen Bevölkerung. Die aktuell meistgenutzten Heizsysteme sind Fernwärme mit 29,3 Prozent, gefolgt von Gas mit 26,2 Prozent. Zurzeit am wenigsten in Verwendung sind der Kachelofen (8,5 Prozent), Strom (9,4 Prozent) und Öl (9,8 Prozent). Die Präferenzen der Österreicher:innen sehen jedoch anders aus. „Das verstärkte Interesse der Österreicher:innen in Kachelöfen hat sich bereits mit der Corona-Pandemie entwickelt. Befeuert hat die Nachfrage nach Kachelöfen die Gas-Krise um rund 50 Prozent“, erklärt Thomas Schiffert, Geschäftsführer Österreichischer Kachelofenverband die Ergebnisse der Studie. Vor allem Nutzer von Öl und Strom (über 30 Prozent) wählen den Traditionsofen als bevorzugtes Heizsystem.
Trend zur Nachhaltigkeit
Am angenehmsten finden 28,6 Prozent der Befragten zwar die Fernwärme, das ist allerdings weniger als diese in Verwendung ist. Nach Fernwärme und Kachelofen werden Wärmepumpen (23,7 Prozent), Holz/Pellets/Hackschnitzel/Holzbrikettes (22,3 Prozent) und Photovoltaik-Anlagen (22,3 Prozent) bevorzugt. Was genau mit PV-Anlagen beheizt wird, geht aus der Aussendung des Kachelofenverbandes nicht hervor.
Wie auch immer, das Beliebtheits-Schlusslicht bilden Öl, Strom und Gas, so die Studie. „Wir sehen eine klare Tendenz weg von fossilen Heizsystemen hin zu nachhaltigen Lösungen. Ein wesentliches Argument sind aber auch die Kosten. Brennholz als Brennstoff ist nicht nur eine heimische Alternative, sondern vor allem die kostengünstigste“, erklärt Schiffert. Scheitholz war im September 2023 fast 45 Prozent günstiger als Heizöl und etwa 59 Prozent günstiger als Erdgas.
Befragt wurden 1.012 Österreicher:innen im Alter von 14 bis 75 Jahren mit unterschiedlichen Wohnsituationen. Die Studie wurde Ende November bis Anfang Dezember 2023 in einer Feldzeit von zwei Wochen von Marketagent durchgeführt. Befragt wurden auf Basis eines Online Access Panels.