IFN: Stabil trotz schwieriger Zeiten

Das Internationale Fensternetzwerk (IFN) hat im vergangenen Jahr 841 Millionen Euro umgesetzt. Damit ging der Umsatz 2023 im schwierigen Umfeld um 2,4 Prozent zurück – gerechnet hatte man allerdings mit 5,0 Prozent.

„Wir wollen trotz Baudelle an die Zukunft denken“, bringt Miteigentümer und Unternehmenssprecher Christian Klinger gleich zu Beginn der Jahrespressekonferenz seine Einschätzung auf den Punkt. Das vergangene Jahr hat viele Herausforderungen für die Unternehmensgruppe gebracht und diese werden auch 2024 nicht unbedingt weniger. Die Gruppe für Komplettlösungen rund um Fenster, Türen, Fassaden und Sonnenschutz umfasst neun Unternehmen: Internorm, Topic, GIG, HSF, Schlotterer, Kastrup, Skaala, Skanva und Neuffer. Mit einem EBIT in Höhe von 44 Millionen Euro wuchs das Eigenkapital um 7,0 Prozentpunkte auf 61,7 Prozent bzw. absolut auf 337 Millionen Euro. In Zukunft will der Trauner Familienkonzern auf die Gebäudesanierung und intelligente Produkte im Zeichen der Klimawende setzen. Besonders im Thema Sonnenschutz sieht man großes Potenzial, der Ausbau der Schlotterer Produktion ist geplant, aktuell aber aufgrund des fehlendes Behörden-OKs in der Warteschleife.

Der deutschsprachige Fenstermarkt ging mengenmäßig 2023 um über elf Prozent zurück, wertmäßig um gut fünf Prozent. „In Anbetracht der Branchenlage blicken wir auf ein für uns sehr zufriedenstellendes Jahr zurück. Unsere Umsatzentwicklung im vergangenen Jahrzehnt kannte nur die rasante Aufwärtsbewegung. Dass wir nun in einem rückläufigen Markt und global herausfordernden Zeiten Stabilität bewiesen haben, macht uns stolz und war nur durch unseren starken Zusammenhalt innerhalb der IFN-Familie möglich“, fasst Finanzvorstand Johann Habring zusammen.

Unterschiedliche Entwicklungen

Die Umsatzentwicklung im IFN-Netzwerk variierte 2023 bei den Unternehmen: Internorm legte sogar um ein Prozent zu, der slowakische Hersteller für Kunststoff- und Aluminiumprodukte HSF blieb mit einem Minus von zwei Prozent ebenfalls stabil. Das deutsche Unternehmen Neuffer Fenster + Türen ist seit Anfang 2022 Teil des IFN-Netzwerks und steigerte den Umsatz sogar um 55 Prozent. GIG, der oberösterreichische Fassadenspezialist, steigerte die Betriebsleistung um 44 Prozent. Der Sonnenschutzhersteller Schlotterer verzeichnete nach starken Wachstumsjahren einen Umsatzrückgang von 13 Prozent, der finnische Fensterbauer Skaala um zehn Prozent. Das auf Skandinavien konzentrierte Unternehmen Kastrup verbuchte im vergangenen Geschäftsjahr ein Umsatzminus von 23 Prozent, bei der Haustüren-Manufaktur Topic waren es sogar 24 Prozent. Eine rückläufige Entwicklung gab es auch bei der Skanva Group A/S, die von der Russland-Ukraine-Krise besonders stark betroffen war – hier war plötzlich der weißrussische Lieferant weggefallen und ein Ersatz gefunden werden. Der Umsatz des dänischen Unternehmens ging im vergangenen Jahr um 34 Prozent zurück.

Starker Rückgang im Neubau

Für den deutschsprachigen Fenstermarkt wird nach einem zweistelligen Rückgang 2023 für das laufende Geschäftsjahr vom Branchenradar ein weiteres Minus von 3,3 Prozent prognostiziert. Erst für 2025 wird eine Seitwärtsbewegung vorhergesagt. Diese Negativentwicklung liegt vor allem am rückläufigen Neubau. Gemäß Marktprognosen von Euroconstruct wird der Rückgang der fertiggestellten Wohneinheiten in fast allen europäischen Ländern im Jahresvergleich von 2025 zu 2021 im deutlich zweistelligen Bereich liegen, in Österreich sogar bei 28,3 Prozent.

Im Sanierungssektor wird dagegen mit einer steigenden Nachfrage gerechnet. „Da hat die Bundesregierung rechtzeitig mit der Förderung reagiert“, so Klinger. Im Kernmarkt Österreich wird durch die neue Sanierungsoffensive des Bundes mit einer starken Nachfrage gerechnet. Erste positive Zeichen sehe man bei den Auftragseingängen.