Heizungsmarkt 2023 massiv eingeknickt
Der gesamte Heizungsmarkt ist im Vorjahr um rund 25 % eingebrochen. Stark betroffen war mit der Wärmepumpe auch die absatzstärkste Heiztechnologie.
Der Verband Wärmepumpe Austria hat heute erste Marktdaten für das Jahr 2023 veröffentlicht. Danach war das Vorjahr ein Desaster für viele Heizungshersteller. Der massive Einbruch des gesamten Heizungsmarktes beträgt rund 25 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Das habe auch die Wärmepumpe als absatzstärkste Heiztechnologie in Österreich stark getroffen. Verfehl wurde auch das Vorhaben 2023 den Rekordumsatz von 2022 mit rund 50.000 neu installierten Wärmepumpen zu erzielen. EinzigesTrostpflaster: Trotz des massiven Einbruchs am Heizungsmarkt steigerte die Wärmepumpe ihren Marktanteil, so Verbandspräsident Richard Freimüller.
Politische Nachwehen
Nach der historischen Trendwende – 2022 war die Wärmepumpe erstmals das am meisten verkaufte Heizsystem in Österreich – wirkten deren Nachholeffekte bis ins erste Halbjahr 2023 hinein. Das Scheitern des Erneuerbaren Wärme Gesetzes in seiner ursprünglichen Form und der ausbleibende Gebäudeneubau führten zu einem starken Marktrückgang im dritten Quartal. Die Ankündigung der neuen höheren Bundes- und Landesförderungen durch unsere Regierung und das hartnäckige Negieren der Dringlichkeit für konsequente Maßnahmen zum Klimaschutz brachten den Markt im vierten Quartal beinahe zum Erliegen. „Abwarten und nichts tun ist in der jetzigen Situation das Falsche, die wahrgenommene Sicherheit aufgrund fallender Energiepreise ist trügerisch, denn der Klimawandel und seine Folgen können nur durch einen raschen Ausstieg aus fossilen Energiesystemen gelingen“, betont Verbandspräsident Freimüller.
Klimaziel unerreichbar
Eines ist jedoch klar: Für die dringend notwendige Dekarbonisierung des Gebäudebestandes in Österreich müssten alle fossilen Heizsysteme schnellstmöglich getauscht werden. Um die Klimaziele noch zu erreichen, müssen zumindestens 60.000 neue Heizungs-Wärmepumpen pro Jahr installiert werden, so der Verband. „Von diesem Ziel sind wir aktuell weit entfernt. Ob die öffentliche Förderungspolitik ein Verbot fossiler Energietechnologien ersetzen kann, ist fraglich, so Freimüller.