Info zum Gemeinschaftsstrom

Energiegemeinschaften boomen. Nun gibt es einige Änderungen. Nachdem für Strom außerhalb der Gemeinschaften teurer wird, steigt der wirtschaftliche Nutzen von Gemeinschaftsstrom.

Das Interesse an einer Energiegemeinschaft (EG) teilzunehmen, nimmt zu. Bereits über 3.000 Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEG), über 500 Bürgerenergiegemeinschaften sowie über 3.000 Gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen sind bereits gegründet. Die Gründe für das wachsende Interesse an Energiegemeinschaften sind vielfältig: Das Informationsangebot sowie unterstützende Maßnahmen (Erklärvideos, Musterverträge, Berechnungstools usw.) werden laufend erweitert, der Erfahrungswert innerhalb der EG-Branche wächst und darüber hinaus steigt die mediale Berichterstattung zum Thema. Hinzu kommt, dass die notwendigen Marktprozesse seitens der Netzbetreiber laufend weiterentwickelt werden.

 Änderung zum Jahreswechsel:

Seit 1. Jänner 2025 ist die Reduktion der E-Abgabe und die Befreiung des Erneuerbaren-Förderbeitrags für alle Endverbraucher:innen nicht mehr gültig.

Bedeutet im Umkehrschluss:

  • Der Erneuerbare-Förderbeitrag ist nun wieder gültig und setzt sich aus Netznutzung (0,737 Cent/kWh) und Netzverlust (0,059 Cent/kWh) zusammen.
  • Die E-Abgabe beträgt nun wieder 1,5 Cent/kWh.
  • Darüber hinaus sind die Netzentgelte (u.a. NE 7) für alle Bundesländer in Summe höher geworden.

Einsparungen – die Folgen für EEGs 

Da der innerhalb einer EEG verbrauchte Strom von der E-Abgabe sowie Erneuerbaren-Förderbeitrag befreit und von reduzierten Netzentgelten betroffen ist, steigt dadurch der wirtschaftliche Vorteil im Vergleich zur verbrauchten Strommenge außerhalb einer EEG:

Verbraucher sparen sich dadurch rund 4-5 Cent/kWh für den Strom aus regionalen EEGs und rund 8 Cent/kWh für Strom aus lokalen EEGs. Abhängig von der bezogenen Strommenge sowie von der Höhe der Netzkosten (je Bundesland unterschiedlich hoch). Dazu stellt die Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften ein Berechnungstool (Excel) und Benefit-Tool zur Verfügung in dem die Netzkosten 2025 bereits berücksichtigt sind.

Neben den wirtschaftlichen Anreizen gibt es auch noch andere Gründe um einer EEG beizutreten:

Unabhängigkeit
Die gemeinschaftliche, dezentrale Produktion von Energie ist krisensicher und bringt Autonomie, Kontrolle und Flexibilität für Sie und die Gemeinschaft. Durch selbstbestimmte und stabile Preise können Sie langfristig planen.

Wirtschaftlichkeit
Energiegemeinschaften sind nicht auf Gewinn ausgerichtet, sondern sollen faire Preise für alle TeilnehmerInnen gewährleisten. In der Regel können Sie durch einen Beitritt Kosten sparen. Nicht zuletzt erhöhen Energiegemeinschaften die regionale Wertschöpfung.

Gemeinschaft
Durch Energiegemeinschaften ist es erstmals möglich, Energie über Grundstücksgrenzen hinweg gemeinschaftlich zu produzieren, zu speichern, zu verbrauchen oder zu verkaufen. Energiegemeinschaften sind lokal bzw. regional organisiert. Die Kernidee ist es Vorteile von erneuerbaren Energiequellen gemeinschaftlich zu nutzen.