Infineon Forschungsgebäude ist fertig

Zum 50 Jahr-Jubiläum wurde das Gebäude in Villach fertiggestellt. Es bietet Kapazität für rund 600 Arbeitsplätze. Investiert wurden über 1,6 Milliarden Euro.

Am 1. Oktober 1970 hat Siemens in einem angemieteten Gebäude mit 24 Mitarbeitern die Produktion von elektronischen Bauelementen in Villach gestartet. In Handarbeit wurden Glas- und Kunststoffdioden für die damals neuen Farbfernseher und für weitere Unterhaltungselektronik gefertigt. „Aus Österreich heraus entwickelte und produzierte Mikrochips haben mittlerweile den Weltmarkt erobert. Wir haben auch zum Start des Jubiläumsjahres die Zukunft klar im Blick. Daher freut es mich sehr, dass wir gerade jetzt neuen Raum für Forschung und Entwicklung schaffen konnten“, so Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Austria.  Das Jubiläum wird aufgrund der Corona-Pandemie nicht mit einer Jubiläumsfeier, sondern mit verschiedenen internen und externen Aktivitäten in den nächsten Monaten begangen.

Enorme Energieeffizienz

Vor allem die Architektur des Gebäudes ist es, was es so besonders macht. Oliver Heinrich, Finanzvorstand Infineon Austria: „Großes Augenmerk wurde mit über 70 Besprechungsräumen aller Größen auf Begegnungszonen und Möglichkeiten zum Innovationsaustausch gelegt. Bei der Planung lag der Fokus auf einem zeitgemäßen Bürokonzept, einem optimalen Raumklima und hoher Energieeffizienz. Durch hohe technische Gebäudestandards mit flächendeckender Lüftungsanlage, Kühldecken und selektiver Außenbeschattung hat das Gebäude einen Energieverbrauch eines Niedrigenergiehauses.“ Die Versorgungsenergie wird durch Wärmerückgewinnung aus der Kühlenergie für die Fabrik und aus einer hocheffizienten Kältezentrale bereitgestellt. Das Gebäude ist außerdem Anwendungsbeispiel im derzeit größten europäischen Forschungsprojekt zum Thema Digitalisierung und Industrie 4.0., „Arrowhead Tools“. Ein geschaffener „Digitaler Zwilling“ liefert Daten in Echtzeit und wird laufend die Gebäudetechnik optimieren.

Alles unter einem Dach

Die derzeit auf mehrere Gebäude aufgeteilten Messtechnik- und Laborflächen werden nun im neuen Forschungsgebäude gebündelt. Dort finden einerseits Prüfprozesse für Produkte statt, die sich gerade in der Entwicklung befinden. Auf der anderen Seite werden dort Zuverlässigkeits- und Machbarkeitstestungen sowie Produkt- und Technologiequalifikationen für bestehende Produkte durchgeführt. Sie liefern wichtige Informationen zur Produktlebensdauer und -optimierung. Die Bauelemente werden dort unter anderem für ihre Marktreife getestet.

Das gesamte Gebäude soll bis Ende des Jahres fertig bezogen sein. Die derzeit noch laufenden Umbauarbeiten in der bestehenden Kantine werden bis Anfang 2021 abgeschlossen.