Asche für Betonerzeugung

Schlacke und Asche aus der Müllverbrennung werden künftig als Kiesersatz verbetoniert. Den „Rohstoff“ dafür erzeugt Brantner in Hohenruppersdorf.

Am 16. Jänner präsentierte das Bundesministerium Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie den Bundes-Abfallwirtschaftsplan 2023. Dieser soll maßgeblich dazu beitragen, dass Österreich seine Kreislaufwirtschaftsziele erreicht. Daraus geht hervor, dass der Einsatz von Gesteinskörnungen aus Aschen und Schlacken als Kiesersatz im Beton und im Straßenbau zulässig ist. Damit steht einer Weiterverarbeitung nichts mehr im Weg. In Hohenruppersdorf bereitet der Entsorger Brantner derzeit rund 70.000 Tonnen Verbrennungsschlacke auf und recycelt diese. Dies führe zu einer erheblichen Einsparung von CO2-Emissionen.

Gerhard Stockinger, Geschäftsfeldleiter Aschen- und Schlackenbehandlung bei Brantner, erklärt das zugrundeliegende Verfahren, das in den letzten zehn Jahren kontinuierlich weiterentwickelt wurde: „Zunächst werden die groben Teile abgesiebt und zerkleinert, danach die Leichtfraktionen wie Mineralik, Aluminium und Glas aufgeschwemmt und aussortiert. Die Schwerfraktion, also Eisen und Kupfer, bleibt zurück und wird abgeschieden. Die Metalle werden in Folge an Metallproduzenten verkauft. Die Aschen und Schlacken werden nass mit Wasser behandelt und somit Salze sowie feinste Störstoffe entfernt.“

Aus Sicht von Brantner ist die Schlacke vor allem als Gesteinskörnung im Rahmen der Betonerzeugung interessant. Bauunternehmen könnten damit ihren grünen Fußabdruck deutlich verbessern. Der Beton wird nach einem genauen Rezept mit den hergestellten Gesteinskörnungen aus Aschen und Schlacken produziert und sei genauso stabil und somit gleichwertig wie herkömmlicher Beton, nur eben deutlich nachhaltiger. Zusätzlich würden Kiesreserven und Deponievolumen geschont.

Das sogenannte Slagtory-Verfahren von Brandtner hat das Interesse von Städten und der Baubranche geweckt. Mit an Bord ist auch Wopfinger Transportbeton, die diese innovative Methode in Zukunft zur Betonherstellung einsetzen.