Wärmepumpe in Gefahr

Wärmepumpen Austria-Obmann Richard Freimüller sieht Gefahr für die Wärmepumpe. Wenn die Preisbindung von Strom aus Gaskraftwerken nicht fällt, droht aufgrund hoher Strompreise ein Knick.

Der Obmann von Wärmepumpe Austria Richard Freimüller hat eigentlich Grund sich zu freuen. Der aus zwei Verbänden fusionierte Verband feiert heuer sein 10-Jahres-Jubiläum und die österreichische Branche generierte 2021 einen Umsatz von 870 Millionen Euro. Tendenz stark steigend, denn die Nachfrage nach Wärmepumpen ist enorm.

Ein paar Haken

Die ganze Sache mit dem Boom hat aber mehrere Haken: Erstens sind die meisten Hersteller überfordert und können nicht oder nicht termingerecht liefern. Zweitens fehlt es an Fachkräften, die den Nachfrageboom befriedigen können. „Wir haben im Osten einen großen Mangel an Wärmepumpeninstallateuren“, beklagt Freimüller. Das wiegt jedoch weniger schwer als die Zukunft mit hohen Strompreisen. „Die Wärmepumpe ist in Gefahr, wenn nicht das Merit-Order-Prinzip fällt“, warnt Freimüller im Rahmen seines Vortrags auf der Frauenthal Expo.

Der Fall Merit-Order

Derzeit gibt es keine Anzeichen dafür, dass Merit-Order bald fällt. Zwar haben diverse politische Akteure im In- und Ausland ihr Unbehagen über die Art der Preisbildung bekundet, eine zeitnahe Lösung scheint aber nicht absehbar. Viel wahrscheinlicher ist, dass sich die Politik auf eine Abschöpfung der Übergewinne jener Energieversorger einigt, denen es derzeit irrwitzige Unsummen in die Kassen spült.