Kooperatives Bauen

Die Österreichische Bautechnik Vereinigung und Heid & Partner veranstalteten ihre dritte Jahrestagung „Partnerschaft mit Baupraxis“.

Das erste Pilotprojekt der ÖBB „Allianzvertrag Rohbaustollen Angath“ präsentierte Peter Köhlbach. Der 2,6 km lange Rohbaustollen mit Spritzbetonaußenschale soll 2023-2025 errichtet werden. Die Endverhandlungen dazu werden Dezember abgeschlossen. Das erste Pilotprojekt der Asfinag „S31-Talübergänge über die Sieggräben“ wird noch im 4.Quartal 2022 beauftragt werden. Andreas Fromm: „Die Durchführung von Hearings wurde als sehr wertvoll anerkannt und wird bei den nächsten Projekten mit Allianzmodell mit höherer Gewichtung zur Anwendung kommen.“

Neben den ersten Pilotprojekten der Infrastruktursondergesellschaften, hat auch die Vorarlberger Landesregierung erstmals beim Stadttunnel in Feldkirchen mit Kreisverkehrslösung das Allianzmodell mit best for project erstmals angewendet. Auch bei Hochbauprojekten, wie dem errichteten House of Science des FH Campus Wien waren die Erfahrungen mit dem Allianzvertrag so gut, sodass für das House of Health Sciences ebenfalls eine partnerschaftliche Lösung angestrebt wird.

Podiumsdiskussion

Jürgen Raschendorfer von der Porr zur Partnerschaft in der Baupraxis: „Wir Älteren müssen uns für den Kulturwandel bei der nächsten Generation öffnen. Wir müssen den Jungen bereits bei der Familienbildung eine Chance geben und nicht nur darüber reden.“ Andreas Fromm (Asfinag) gibt zu bedenken: „Nicht jedes Projekt eignet sich für ein Allianzmodell. Da wäre es auch unklug die Mitarbeiter damit zu überfordern.“ Caroline Palfy (Handler) erklärt: „Wir sind kein attraktiver Arbeitgeber, wenn wir nicht einiges ändern werden. Lean Construction, BIM und Allianzverträge sollten uns dabei helfen, dass die Logistik auf der Baustelle wesentlich verbessert werden kann.“

Reinhold Hödl von der ÖBB sagt: „Trotz der Anleitung im ÖBV-Merkblatt „Kooperative Projektabwicklung“ ist dies in den Köpfen aller noch nicht verankert. Die Führung muss den Mitarbeitern das Gefühl für Konsensbereitschaft geben, denn der Kulturwandel beginnt nicht erst auf der Baustelle, sondern bereits vorher in den eigenen Häusern.“