Immobilien im Zeichen der Kreislaufwirtschaft

Der Innovationskongress Immo FutureLab ging am Dienstag mit dem Leitthema Kreislaufwirtschaft in die 4. Runde. Erneut konnten ExpertInnen aus der Immobilienbranche aufzeigen, wie die Zukunft von Immobilien aussehen kann. Das gemeinsame Plädoyer: Es muss etwas passieren!

Umweltschutz, Nachhaltigkeit und die Wiederverwendung von Rohstoffen sind hochaktuelle Themen unserer Gesellschaft, die auch in der Immobilienwirtschaft immer mehr Beachtung finden. Zu diesem Anlass fanden sich rund 100 BranchenexpertInnen und elf Speaker zusammen, um gemeinsam verschiedene Aspekte von Kreislaufwirtschaft und Immobilien zu beleuchten. „Kreislaufwirtschaft ist seit Jahrhunderten die Grundlage unseres Wirtschaftens – wir wissen eigentlich schon, wie es funktioniert, die Umsetzung ist das Entscheidende. Wir stehen hier noch am Anfang“, läutet Peter Engert, Geschäftsführer der Ögni (Österreichische Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft) die Vorträge des Innovationskongresses ein. Am Anfang steht bekanntlich die Planung. Diese stellt einen der elementaren Teile für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft dar: „Wenn man den Entwicklungszyklus einer Immobilie anschaut, hat die erste Phase den größten Impact auf die spätere Errichtung und Nutzung. Hier heißt es die Latte für Nachhaltigkeit hochzulegen und digitale Tools zu nutzen, um künftige Gebäude bewerten zu können. Je nach Bauart ist der Co2-Fußabdruck natürlich ein anderer“, ergänzt Wolfgang Kradischnig, Geschäftsführer der Delta.

Digitale Herausforderungen

Digitalisierungsprozesse wie BIM erfassen die materielle Zusammensetzung eines Gebäudes und sind noch nicht im alltäglichen Gebrauch von GebäudeplanerInnen angekommen. Auch Analyseprozesse für Bestandsgebäude für einen nachhaltigen Rückbau, also der vollständigen Nutzung von Materialien in ihrem Ursprung, sind in stetiger Entwicklung. „Was den Planungsprozess am Anfang des Lebenszyklus von Gebäuden betrifft, haben wir noch viele Hausaufgaben zu machen. Beim Ressourcenmanagement und der Abfallwirtschaft, also dem Ende des Lebenszyklus einer Baulichkeit, sind wir schon weiter“, resümiert Anna-Vera Deinhammer, Projektkoordinatorin für Kreislaufwirtschaft im Bauwesen der Stadt Wien.

Im Laufe des Innovationskongresses kristallisieren sich wesentliche Punkte heraus, um etwas zu verändern: Aufmerksamkeit für das Thema, der Austausch darüber sowie digitale Entwicklungen sind neben wirtschaftlichen Anreizen und politischen Vorgaben maßgeblich. Außerdem braucht es die Ambitionen der einzelnen AkteurInnen, um gemeinsame Veränderungen zu erzielen. Dies wird laut der Initiatoren des Immo FutureLabs vor allem durch eines erreicht: das Gründen von Allianzen. Dazu rufen Wolfgang Kradischnig und Peter Engert die TeilnehmerInnen zum Ende des Veranstaltungstages auf. Iris Einwaller, Veranstalterin und geschäftsführende Gesellschafterin der epmedia Werbeagentur zeigte sich mit dem Event zufrieden: „Ich freue mich besonders darüber, dass es nun wieder möglich ist, sich mit den BranchenkollegInnen persönlich auszutauschen. So ein brisantes Thema wie Kreislaufwirtschaft verdient hohe Beachtung und diese haben wir heute erreicht.“