Deutsche Solar-Großinsolvenz
Die deutschen Tochtergesellschaften der Meyer Burger Technology AG, die Meyer Burger (Industries) GmbH und die Meyer Burger (Germany) GmbH, haben jeweils die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt.
Es geht ein Ruck durch die deutsche Solarwirtschaft. Mit den beiden insolvent gewordenen Meyer-Burger-Gesellschaften stehen rund 600 Beschäftigte auf dem Spiel. „Im Rahmen der laufenden Sanierungsverhandlungen wurde intensiv um einen Erhalt der Standorte gerungen. Diese Bemühungen waren bisher nicht erfolgreich und sollen nun im Rahmen der Verfahren gemeinsam mit einem gerichtlich zu bestellenden vorläufigen Insolvenzverwalter fortgesetzt werden“, teilt das Unternehmen mit. Vor dem Hintergrund der weiterlaufenden Finanzierungsgespräche zur Restrukturierung beantragt Meyer Burger eine Fristverlängerung zur Vorlage der Geschäftszahlen 2024. Die bisherige Frist ist am 31. Mai 2025 abgelaufen.
Im April gab die Meyer Burger Technology AG vorläufige Finanzergebnisse für das Jahr 2024 bekannt. Demnach konnte 2024 ein Umsatz in Höhe von 69.6 Millionen erzielt werden und das Ebitda lag bei minus 210.4 Millionen Franken. Es war nicht das erste Verlustjahr, seit 2020 hat das Unternehmen beim Ebitda Verluste von über einer halben Milliarde Franken angehäuft.
Rund 600 Jobs betroffen
In der Solarzellenfertigung Meyer Burger Industries in Thalheim (Stadt Bitterfeld-Wolfen) sind 331 Mitarbeitende beschäftigt. Bei Meyer Burger Germany in Hohenstein-Ernstthal sind 289 Mitarbeitende im Maschinenbau und in der Technologieentwicklung beschäftigt. Die Tochtergesellschaft Meyer Burger (Switzerland) AG mit etwa 60 Mitarbeitenden in Thun soll bestehen bleiben. Auch die Meyer Burger (Americas) Ltd., die fast alle Mitarbeitenden am 29. Mai 2025 entlassen hat, soll als Firma bestehen bleiben, so Meyer-Burger.