D: Wärmepumpen mit 46 Prozent Minus
Der deutsche Wärmepumpen-Markt ist 2024 auf 193.000 Geräte geschrumpft, ein Minus von 46 Prozent. Hierzulande fehlen rund 25 Prozent. Für die Zukunft entscheidet die Fördersituation.
Der Wärmepumpenabsatz ist im Nachbarland im Jahr 2024 um 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Gründe dafür seien laut Bundesverband Wärmepumpe vor allem Unsicherheiten rund um die kommunale Wärmeplanung sowie die verbesserungswürdige Bekanntheit der Heizungsförderung. Mit Spannung blicke die Branche auf die neue Legislaturperiode: „Nach diesem Jahr befinden sich viele Hersteller in einer schwierigen Lage“, sagt der BWP-Vorstandsvorsitzende Claus Fest. Die Unternehmen hätten auf die sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen in den Jahren 2022 und 2023 reagiert und europaweit mehr als sieben Milliarden Euro in Fertigungsstrecken, Fachkräfte und Schulungskapazitäten investiert. Danach kam die kalte Dusche.
Klaus Ackermann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der Nibe Systemtechnik GmbH aus Celle ergänzt: „Unsere Unternehmen aus Industrie und Handwerk haben Arbeitsplätze in Deutschland und Europa geschaffen. Wir haben uns damit auf einen harten globalen Wettbewerb eingestellt und auf einen bald wieder anziehenden Markt gut vorbereitet.“
Förderung und Strompreis als Knackpunkte
Hinsichtlich des Strompreises sieht der Bundesverband Wärmepumpe gute Ansätze bei allen demokratischen Parteien, erklärt Geschäftsführer Martin Sabel: Insbesondere hätten die Parteien erkannt, dass die Finanzierung des Stromnetzausbaus fair und im Sinne des Klimaschutzes gestaltet werden müsse. Sabel erwartet, dass die Pläne nach den Wahlen auch schnell und konsequent umgesetzt werden: „Keine Kompromisse beim Strompreis – Gebäudeeigentümer müssen klar erkennen können, dass der Ausbau der günstigen erneuerbaren Stromerzeugung tatsächlich zu sinkenden Verbraucherpreisen führt“. Dafür brauche es vor allem eine Lösung bei den Netzentgelten und eine Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtlich zulässige Minimum, so der Lobbyist.
Österreich weniger dramatisch
Hierzulande fällt das Minus bei Wärmepumpen Dank der inzwischen ausgelaufenen Förderung deutlich geringer aus. Von Jänner bis Ende November 2024 wurden 29.698 Wärmepumpen über die Raus aus Gas-Förderung abgewickelt. Das sind etwa ein Viertel, weniger als 2023. Damals wurden rund 43.500 Heizungs-Wärmepumpen neu installiert, fast alle dieser Geräte wurden für die Heizungssanierung eingesetzt. Noch besser war 2022, damals wurden aus Angst vor dem Gas-Aus und den damit verbundenen Preissprüngen rund 50.000 Wärmepumpen installiert. Weitere 32.500 Wärmepumpen sind bei der Förderstelle Kommunalkredit Public Consulting (KPC) registriert, viele dieser Geräte stehen also in den kommenden Monaten zur Installation an.