Baustoffindustrie erwartet rote Null

Die Baustoffindustrie dürfte im heurigen Jahr mit einem blauen Auge davonkommen, zeigen aktuelle Daten des Marktforschungsinstituts Branchenradar.

Wenngleich der durch die Covid 19 – Pandemie bedingte Lockdown in der Bauwirtschaft vergleichsweise überschaubar war, sanken im ersten Halbjahr 2020 die Erlöse der Hersteller von bauaffinen Produkten auf breiter Front. So meldeten etwa die Produzenten von Fertigteilhäusern, Fenstern und Türen sowie Dachmaterial einen Umsatzrückgang von durchschnittlich etwas mehr als drei Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Bereich der Bauchemie sowie bei Aufzügen lagen die Erlöse um durchschnittlich rund vier Prozent hinter dem Vorjahr, bei Mauersteinen um knapp fünf Prozent und bei Dämmstoffen sogar um sechs Prozent. Gegen den negativen Trend entwickelten sich im ersten Halbjahr 2020 nur einige wenige Warengruppen. Im Wesentlichen handelte es sich dabei entweder um Waren der Innenausstattung oder um Produkte, die einer Überhitzung von Innenräumen entgegenwirken. So wuchs etwa der Umsatz mit Klimasplitgeräten um rund zehn Prozent und mit außen liegendem Sonnenschutz um knapp fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erlöszuwächse zwischen rund zwei und fünf Prozent gab es zudem beispielsweise bei Parkett, Elastischen Bodenbelägen, Wandfarben und Sanitärkeramik.

Alles in allem sank im ersten Halbjahr des laufenden Jahres der Umsatz in den 39 untersuchten Warengruppen im Durchschnitt um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bis Jahresende sollte diese Delle allerdings nahezu zur Gänze ausgeklopft sein. In sieben Märkten erwarten die Hersteller mehr oder weniger stabile Erlöse, in weiteren 16 Warengruppen ein zumindest tendenzielles Wachstum. Dazu zählen auch Fertigteilhäuser, Fenster, Haustüren und Fliesenkleber.

Gebremst wird der Aufholprozess allerdings nach wie vor von unzureichenden Personalkapazitäten im Bauhandwerk. Zum einen gelingt es vielen Unternehmen nicht, qualifizierte Arbeitskräfte zu rekrutieren. Zum anderen ist aber auch im Handwerk selbst die Skepsis gegenüber Personalaufstockungen groß. Vielerorts werden daher das verknappte Angebot und die Möglichkeiten von Kurzarbeit genutzt, um die Ertragsstruktur des eigenen Unternehmens zu optimieren.