Die Lukoil-Sanierungsoffensive

Es geht nichts über gutes Timing. Just am Tag des Einmarsches russischer Soldaten in der Ostukraine verkündet die TU Wien mit Stolz die Zusammenarbeit mit dem russischen Öl- und Gaskonzern Lukoil.

Der Öl- und Gasmulti Lukoil zeige mit seinem neuen Headquarter am Wiener Schwarzenbergplatz eindrucksvoll auf, wie eine ökologische und energieeffiziente Sanierung für Bestandsgebäude realisiert werden kann, so die Aussendung der TU Wien.
Die Sanierung wird in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Technischen Universität Wien (TU Wien) wissenschaftlich begleitet. Ziel ist es, wichtige Erkenntnisse für mehr Nachhaltigkeit sowie klimaresiliente Begrünungslösungen für Altbauten im urbanen Raum zu gewinnen und in Form eines Maßnahmenkatalogs zu veröffentlichen.
Gemeinsam mit der TU Wien sollen daher jetzt neue wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse gewonnen werden, die zukunftsweisendes und nachhaltiges Sanieren ermöglichen“, erklärt Robert Gulla, CEO der Lukoil International Holding GmbH, den Hintergrund der Zusammenarbeit. Als weitere Projektpartner sind zudem iC Consulenten Ziviltechniker für technische Planungs-Beratung eingebunden.

Verbesserung der Luftqualität

Im Zuge der Sanierung des historischen Bestandsgebäudes am Schwarzenbergplatz werden mehrere Fragestellungen wissenschaftlich untersucht und innovative Lösungsansätze entwickelt. Zentraler Forschungsaspekt sind die positiven Effekte gezielter Begrünung auf die Luftqualität hinsichtlich Feinstaub, VOC, CO2, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Besonders im innerstädtischen Bereich ist diese im dichtverbauten Bereich oft stark beeinträchtigt, was wiederum mit gesundheitlichen Auswirkungen auf den Menschen einhergeht. Einerseits wird durch technische Filteranlagen die Außenluft der neuen Firmenzentrale aufbereitet, und andererseits soll dieser Effekt durch die Platzierung gezielt gewählter Pflanzen direkt vor der Luftansaugung (Vorfiltrierung) verstärkt werden.

Ebenso wird der Innenhof wie auch die Fassade im Innenhof des neuen Headquarters großzügig begrünt. Durch hygrothermische Messungen, Gebäudesimulationen sowie dem genauen Monitoring kann das Forschungsteam sämtliche Effekte dieser klimafitten Begrünungslösungen beobachten und Optimierungsansätze entwickeln. Nach der Fertigstellung der grünen Infrastruktur wird die Biodiversität am Standort umfassend untersucht.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Dachbegrünung, welche viel Potenzial im Hinblick auf die Kombination von Gebäudesanierungen und Abschwächung des urbanen Hitzeinsel-Effekts bietet.