Außenlager für Pellets

Pelletheizungen bieten im Gebäudebestand eine attraktive Alternative zu fossilen Heizsystemen, Probleme bei Planung und Betrieb bereitet oft die Lagerung des Heizmaterials. Ein realisiertes Projekt in Tirol zeigt, wie es gehen kann.

Die Ausgliederung des Pelletslager ins Freie schafft wertvolle Nutzfläche im Gebäude, vereinfacht den Brandschutz und vermeidet Verschmutzungen der Innenräume durch Pelletsstaub. Gerade bei Neubauten oder Umrüstungen – etwa beim Ersatz einer Ölheizung – ist die Außenlagerung eine effiziente Option, sofern der Abstand zum Heizkessel zehn Meter nicht überschreitet und die Anlieferung mit dem LKW problemlos möglich ist. Möglich sind dabei ober- und unterirdische Speicher, mit jeweils unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. So sind Varianten an der Oberfläche meist kostengünstiger, benötigen dafür aber Witterungsschutz und beeinträchtigen die Flächennutzung. Unterirdische Speicher hingegen können flexibel platziert werden und sind optisch unauffällig. Gegen die Variante unter der Erde spricht jedoch der erhebliche Bau- sowie ein höherer Kostenaufwand.

Material und Dimensionierung

Bei der Materialwahl dominieren aufgrund Formstabilität und hoher Belastbarkeit Betonspeicher. So können Speicher dieser Art etwa unter Garagen, Hauseinfahrten oder anderen befahrenen Flächen, installiert werden. Kunststoffspeicher hingegen sind günstiger und leichter zu handhaben, aber in Volumen und Belastbarkeit deutlich begrenzt. Um die Pelletsspeicher in der passenden Dimension zu errichten, gibt es folgende Faustregel: Pro Kilowatt Heizleistung werden rund drei Kubikmeter Lagerraum benötigt. Zu kleine Speicher können den Betrieb durch erhöhten Befüll-Aufwand und vermehrte Kontrollintervalle mühsam werden lassen. Optimal sind ein bis zwei Befüllungen pro Heizsaison. Wartungsarbeiten wie der Austausch von Förderschnecken oder Schläuchen sollte alle drei Jahre erfolgen.

Sicherheitsaspekte

Pellets setzen Kohlenstoffmonoxid frei, dessen Konzentration mit steigender Lagertemperatur exponentiell zunimmt. Eine effektive Belüftung ist daher verpflichtend. Der aktuelle ENplus-Leitfaden regelt die Entlüftung je nach Lagervolumen sowie Befüll-Leitungslänge und schreibt bei Wartungsarbeiten im Pelletslager strenge Sicherheitsmaßnahmen vor. Dazu gehören intensive Belüftung, eine CO-Messung und das Tragen eines Warngeräts bei größeren Speichern.

Erfolgreiche Umsetzung in Tirol

Das Projekt „Alpenapart Singer“ in Ehenbichl, Tirol, zeigt die Vorteile der Außenlagerung: Ein vorgefertigter Betonspeicher von Mall mit 22 m³ Volumen wurde unter einer Rasenfläche installiert und ermöglicht eine zuverlässige, wartungsarme Versorgung – bei maximaler Flächennutzung im Gebäude. Nach der Fertigstellung des Pelletsspeichers im Herbst 2022, sind vom Außenlager auf der Wiese vor dem Gebäude lediglich zwei Schachtdeckel für die Befüllung und Wartung sichtbar.