Schnelle Schnellsanierung

Am 22. April startete das Kölner Planungsbüro Indicamus mit einer neuartigen energetischen Gebäudesanierung: In nur vier Wochen wird ein Einfamilienhaus komplett saniert und der Energiebedarf des Gebäudes dabei um 80 Prozent reduziert.

Eine Haussanierung dauert und nervt. Genau dieses Faktum möchte man im Land Nordrhein-Westfalen durch einen Sanierunssprint wiederlegen. Noch ist der Sanierungssprint in Nordrhein-Westfalen ein Pilotprojekt in Köln-Dellbrück. Vor Einzug der neuen Eigentümer in ihr Reihenhaus aus den 1960er-Jahren soll es komplettsaniert werden – und das so effizient, dass der Energiebedarf des Gebäudes um 80 Prozent reduziert wird. Dafür bekommt das Haus moderne Fenster und Türen, eine Fußbodenheizung und eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Fassade, Dach und Kellerdecke werden gedämmt, die derzeitige Öl-Heizung weicht einer Wärmepumpe und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wird installiert. Die energetische Sanierung als Sanierungssprint anzugehen, hat das Eigentümerpaar gereizt, weil es sein Haus möglichst schnell beziehen möchte. So kann eine finanzielle Doppelbelastung – aus der noch bestehenden Miete der alten Wohnung und der anstehenden Tilgung des Kredits – auf einen kurzen Zeitraum begrenzt werden. Der Sanierungssprint ist für Kunden schnell, einfach und somit auch finanziell attraktiv.

Termine halten, Zusammenarbeit verbessern

Als ihr zentraler Ansprechpartner fungiert das Kölner Ingenieurbüro für Planung und Energieberatung Indicamus. Es war einer von drei Gewinnern des Wettbewerbs „Sanierungssprint.NRW“ des NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministeriums und der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate. Mit seinem prämierten Konzept sorgt das Planungsbüro für Prozessoptimierungen und koordiniert alle Gewerke auf der Baustelle. Daneben ist das Büro verantwortlich für einen eng getakteten, gewerkeübergreifenden Bauzeitenplan und ein Logistikkonzept, das sicherstellt, dass alle Materialien termingerecht auf der Baustelle sind.

Sanierungssprint  ausrollen

Das Konzept sei leicht übertragbar auf alle Ein- und Zweifamilienhäuser aus den 50er- bis 80er-Jahren. Die Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate, die das Projekt begleitet, will mit den ersten praktischen Erfahrungen weitere Lern- und Skaleneffekte bei Qualität und Kosten erzielen und vermehrt regionale Angebote von Sanierungssprints etablieren.

Weitere Informationen unter www.energy4climate.nrw.