Neu im Kasten

Der Kastenfenster-Markt ist in Bewegung: Bei der insolventen Schaden Fenstersanierung GmbH ist die Austro Holding eingestiegen. Und bei der Kranz GmbH & Co. KG ist Verjüngung angesagt.

Die Insolvenz der Schaden Fenstersanierung GmbH im südoststeirischen Jagerberg war kurz und – zumindest für die Gläubiger – schmerzvoll: Insolvenz-Anmeldung im Dezember – als Ursache wurde weit erhöhter Aufwand durch die verspätete Lieferung einer Maschine aus Italien genannt – Sanierungsplan Anfang Februar angenommen mit einer 20-prozentigen Quote für die Gläubiger, die letzten sechs Prozent erst in knapp zwei Jahren fällig. In der Not sprang die Austro Holding von Erhard Grossnigg über ihre Beteiligung an Gaulhofer ein und übernahm die Hälfte des operativen Geschäfts. „Gaulhofer hat uns schon vorher gebraucht, für den deutschen Markt, vor allem für historisierende Gebäude sowie Sonder- und Schräg-Fenster“, wie Christoph Schaden erklärt. Er ist Geschäftsführer geblieben und ist froh, dass „Gaulhofer uns auch finanziell den Rücken freihält“. Heuer will der Steirer Schaden 5,5 Millionen Euro Umsatz erreichen, 2023 dann sechs bis sechseinhalb Millionen Euro und „mittelfristig auf zehn Millionen Euro wachsen“.

Kranz in Frauenhand

Etwas mehr als 100 Jahre nach der Gründung wurde beim Schwanenstädter Kastenfenster- Spezialisten Kranz der Generationen- Wandel eingeleitet: „Ich bin Jahrgang 1960 und arbeite zwölf bis 14 Stunden pro Tag. Jetzt ist es Zeit, schrittweise an meine Töchter Hannelore, Christine und Barbara zu übergeben. In den nächsten drei Jahren soll das abgeschlossen sein“, sagt der bisherige Allein-Eigentümer August Kranz im Gespräch mit Building Times.

Die drei Schwestern sind schon seit längerem in der väterlichen Firma tätig: Hannelore verantwortet den kaufmännischen Bereich, Barbara ist für die Technik zuständig und Christine für Marketing und Werbung. Im Vorjahr hat Kranz rund vier Millionen Euro Umsatz erzielt, wobei dieser in den letzten zehn Jahren langsam aber stetig gewachsen ist, und „heuer sollte der Umsatz ungefähr gleich bleiben“, sagt August Kranz vorerst, räumt dann aber ein, „dass sich durch die Preissteigerungen eigentlich auch eine Umsatzsteigerung ergeben müsste“.

Mit rund 20 Prozent beziffert Kranz die Preissteigerungen beim Material, „auf das Produkt gesehen“. Wozu noch die Materialnot komme. „Sehr viel Lärche und Kiefer ist aus der Ukraine gekommen, das wurde durch den Krieg noch verschärft, und die Dichtungs-Rohmaterialien kommen aus China“. Die beiden Kranz-Schienen „Austausch“ und „Runderneuerung“ sind davon gleichermaßen betroffen. Was er mit der zu gewinnenden Freizeit anfangen wird, steht für August Kranz fest: „Fliegenfischen, das habe ich die letzten 15 Jahre vernachlässigt“.