Facility Services wachsen 2025 um 2,46%
Der österreichische Markt für Facility Services erzielte 2024 einen Umsatz von 6,993 Mrd. Euro, was einer Steigerung von +5,2% entspricht. Für heuer prognostiziert eine Studie von Interconnection Consulting ein Plus von 2,46 Prozent.
Nach dem Wachstum von 2024 geht die Party der Facility Services gedämpft weiter. Die anhaltende wirtschaftliche Rezession erhöht den Effizienzdruck und zwingt Unternehmen zur Kostenoptimierung. Die wirtschaftliche Lage mit Inflation und Rezession dämpft das Wachstum kurzfristig. 2025 wird nur ein Plus von 2,46 % erwartet. Für 2026 wird wieder ein Anstieg auf +3,07 % prognostiziert. Hauptgründe für den Outsourcing-Trend sind steigende Anforderungen durch Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Dokumentationspflichten. Laut Studienautor Johannes Lözelt führt dies zu wachsendem Bedarf an externer Unterstützung und Expertise. Facility-Dienstleister entwickeln sich zunehmend zu Beratungs- und Supportpartnern.
Digitalisierung, Integrale FS und Nachhaltigkeit
Gebäudeautomation und der Einsatz von Robotik verzeichnen ebenfalls einen Aufwärtstrend. Durch sinkende Kosten für robotergestützte Lösungen ergeben sich deutliche Kostenvorteile, die zunehmend genutzt werden. Über die Wirtschaftlichkeit von Robotik herrscht in Österreich nicht Einstimmigkeit. Klar ist aber, dass Robotic kostengünstiger ist bei großen Flächen im Vergleich zu kleinen Flächen wegen höherem ROI.
In Österreich zeichnet sich ein Trend zum integrierten Facility Management (IFM) ab. Dieser Trend ist aber schwächer ausgeprägt als in der Schweiz und in Deutschland. Eine steigende Zahl an Kunden wünscht sich gebündelte Leistungen, “Alles-aus-einer-Hand” um die Anzahl an Ansprechpartnern zu reduzieren und Prozesse effizienter zu gestalten. Facility Service Anbieter sind strategisch und operativ bemüht um Nachhaltigkeit bei Müll, im Einkauf und bei der Lieferantenauswahl. Nachhaltigkeit ist ein großes Thema zum Beispiel bei Chemikalien und bei der ganzen Lieferkette. E-Autos, CO2-Einpreisung und auch Dekarbonisierung sind weitere wichtige Themen. Mehr Transparenz und mehr Dokumentationspflichten verlangen Reporting. Kunden delegieren diese Aufgaben an FS- Anbieter, die die Koordination digital spezialisiert abwickeln. Delegation von solchen Aufgaben erzeugt einen höheren Bedarf nach Beratungs- und Unterstützungsleistungen. Professionelle FS- Anbieter werden Sparringpartner um die Nachhaltigkeitsziele des Kunden zu erreichen. Expertenkompetenz wird dabei genauso wichtig. Anbieter von Facility Services haben dadurch die Chance, sich als Unterstützungs- und Beratungsdienstleister zu differenzieren.
Technik wuchs 2024 um 5,5 Proztent
Im Jahr 2024 verzeichnete der technische Bereich das stärkste jährliche Wachstum von +5,5%. Im Vergleich dazu war das Wachstum im kaufmännischen Bereich mit +5,0% am geringsten. Unter den verschiedenen Branchen innerhalb der Facility Services wird erwartet, dass das Gesundheitswesen, der öffentliche Bereich und Bürogebäude bis 2028 besonders stark wachsen werden. Das starke Wachstum im Gesundheitswesen ist teilweise auf demografische Veränderungen und strengere Vorschriften zurückzuführen.
Im Facility-Services-Sektor in Österreich konnten Apleona, Caverion, Dussmann, ISS und Strabag ihren Marktanteil durch Übernahmen vergrößern. Interessanterweise gab es keine bedeutenden Insolvenzen unter den größeren Facility-Service-Anbietern, da insolvente kleinere Unternehmen infolge des Personalmangels mit weniger qualifizierten Mitarbeitern Probleme bei der Effizienz im Arbeitsablauf hatten. Die Top 5 Unternehmen auf diesem Markt in Österreich sind in alphabetischer Reihenfolge: CKV Gruppe, Dussmann, ISS, Simacek und Sodexo. Die Top 10 repräsentierten im Jahr 2024 23,9% des Gesamtmarktumsatzes in Österreich.