Businesspark im Himmelreich

Im Ortsteil Himmelreich der Salzburger Gemeinde Wals-Siezenheim transformiert die Bodner-Gruppe ihren derzeitigen Bauhof in einen Businesspark. 160 Millionen Euro werden investiert.

Der Name „Alp’Areal Salzburg Wals“ hat nichts mit den nahen Alpen zu tun, sondern ist vielmehr ein Hinweis darauf, dass es sich hier um das 2,7 Hektar große ehemalige Alpine-Areal handelt, das Bodner bereits vor sieben Jahren erworben hat. Es liegt östlich der Autobahn A1 in unmittelbare Nähe zum Autobahnkoten A1 und der Tauernautobahn A10 zwischen der Alten Bundesstraße und der Franz-Bötzner-Straße. Bisher hat Bodner das Gelände, das zum Großteil bebaut ist, als Bauhof genutzt. Jetzt soll es in mehreren Schritten um insgesamt 160 Millionen Euro in einen modernen Businesspark transformiert werden, der im Endausbau 1.500 Arbeitsplätze bieten soll. Das erste Gebäude soll noch heuer seinen Baubeginn erleben. Geplant wird auf dem Baufeld 1, das ca. 10.000 m² groß ist und „eine lange Front zur benachbarten Einfamilienhaus-Bebauung aufweist. Daher wird hier eine straßenbegleitende Bebauung mit reduzierter Höhenentwicklung entlang der Alten Bundesstraße vorgeschlagen. Dadurch wird die Straßenflucht zwar definiert und gefasst, hinsichtlich der Bauhöhe nimmt die Struktur jedoch Rücksicht auf die Nachbarn“, heißt es in der Projektbeschreibung des Wiener Architekturbüros Zechner & Zechner, das für die Planung zuständig ist, so wie es auch 2019 bereits den Masterplan erstellt hat. Zusammen in einer Arge mit dem Umweltbüro Grabher (umg/Dornbirn).

„Markus Grabher ist ein ehemaliger Mitarbeiter von uns, zu dem wir in freundschaftlicher Beziehung stehen, und mit dem wir auch die neue Bodner-Zentrale in Kufstein planen, den Bodner Campus“, erklärt Architekt Martin Zechner im Gespräch mit Building Times. Für den übrigens Mitte Juni Baubeginn gewesen ist.

Wesentliches Kriterium des Masterplans, der definierte Neubau-Bruttogeschoßflächen von ca. 45.000 m² vorsieht, war die Möglichkeit einer schrittweisen und voneinander unabhängigen Umsetzung, sowohl was die Bauausführung als auch den späteren Betrieb der einzelnen Baufelder und Bauteile betrifft.

Start im September

Für die Bebauung des Baufeldes 1 war Ende Juni die Bauverhandlung, der Baubeginn ist für September anvisiert. „Derzeit beschäftigen wir uns gerade mit Sichtbeton-Mustern“, sagt Zechner im Building Times-Gespräch. Geplant sind 21.700 m² Bruttogeschoßfläche sowohl ober- als auch unterirdisch und eine oberirdische Nutzfläche von ca. 11.000 m².

Über den bereits beschriebenen straßenseitigen Längstrakt, der zweigeschoßig ausgeführt wird, „erheben sich quer dazu vier Riegel in unterschiedlicher Höhe“, sagt Zechner. „Diese Strategie lässt die oberen Geschoße porös und durchlässig für Licht und Luft und die schmalen Stirnseiten bilden die Verbindung zwischen der großmaßstäblichen Struktur zur kleinen Körnung der Nachbarbebauung. Die unterschiedlichen Höhen der Querriegel lassen in Verbindung mit dem niedrigen Längstrakt eine belebte Silhouette entstehen“, heißt es in Zechners Beschreibung.

Boulevardartiger Straßenzug

Durch das Zurückrücken der Neubauten von der Straße werde ein breiter boulevardartiger Straßenzug ausgebildet, der eine breite Fußgängerfläche, Grünflächen und einen sicheren Radweg aufnehmen könne.

Das Gebäude ist in drei Funktionsgruppen geteilt: Tiefgarage, Lager- und Technikräume im Untergeschoß, Sondernutzungen, also Besprechungsräume, interne Gastronomie, Schauräume, Shops bis 300 m² im Erdgeschoß und Büroflächen ab dem ersten Obergeschoß.

Apropos Sichtbeton-Muster: Die Putzflächen sollen spezielle Oberflächen ausweisen, wobei sich die Baukörper längs und quer durch ihre Rauhigkeit und Reflexion voneinander unterscheiden sollen: „Der Längsriegel erhält einen horizontalen ‚Besenstrich“, wodurch die Horizontalität betont wird, die Querriegel werden hingegen mit einem geschliffenen Putz hergestellt, der mit leichten Reflexionen einer Steinoberfläche ähnelt“, planen Zechner & Zechner. Die TGA-Planung und die energetische Planung liegen beim Ingenieurbüro Kainz (Innsbruck, Salzburg, Wien), für die Bauphysik und die Zertifizierung ist die Grazer Dr. Pfeiler ZTG verantwortlich, für die Statik Thomas Lorenz ZT (Graz) und für den Brandschutz das IMS-Brandschutzteam. Geheizt wird mit Fernwärme, dazu kommt eine „fast vollflächige Photovoltaik-Anlage. Eine geothermische Nutzung ist leider nicht möglich, weil das der Boden nicht hergibt“, bedauert Architekt Martin Zechner. Zusammenfassend hält er für Alp’Areal fest: „Nachverdichtung statt Flächenverbrauch und durch die Entsiegelung ein höherer Grünflächen-Anteil als bisher“.