Belohnte Internationalisierung

Die Wietersdorfer-Gruppe hat 2024 ihren Umsatz um gut 3 Prozent auf gut 1,1 Milliarden Euro gesteigert. Prächtig entwickelt haben sich GFK-Rohre, bei Poloplast gab es einen zweistelligen Rückgang.

Die im Familienbesitz stehende Kärntner-Gruppe hat 2024 ihre Fühler weiter in die Welt ausgestreckt. Und das ist ihr gut bekommen, denn während in der Dach-Region die Bauwirtschaft schwächelt, geht anderswo die Post ab. „Wir haben mit unseren 120 Produktions- und Vertriebsstandorten von der Internationalisierung profitiert“, erklärt der Wietersdorfer-CEO Michael Junghans. Am meisten gepunktet hat man mit Zukäufen und Wachstum außerhalb der Dach-Region. All das brachte der Gruppe mit ihren 3.670 Mitarbeiter:innen bei Zement & Beton ein Plus von 3 Prozent, bei GFK-Rohren und Industriemineralien jeweils einen Zuwachs von 6,8 Prozent. Düster dagegen die Entwicklung bei Kalk mit Minus 14,5 Prozent. Nicht erfreulich ist auch der Verlust von 12,3 Prozent bei PP-Rohrsystemen, also bei der Firma Poloplast. Nachdem beide Sparten zusammen aber lediglich rund 12 Prozent des Umsatzes der Gruppe ausmachen, erscheinen die Verluste verschmerzbar.

Weitaus gewichtiger ist die Sparte GFK-Rohre, die mit einem Umsatz von 515,4 Millionen Euro 46 Prozent des Gruppen-Umsatzes ausmacht. Insgesamt erwirtschaftet die Gruppe 70 Prozent des Umsatzes in Europa, wo das Wachstum im Vorjahr 2,9 Prozent betrug. Weniger gut gelaufen ist es in Amerika, wo sich der Umsatz um 1,2 Prozent auf 267,6 Millionen Euro reduzierte. Auffällig ist der relativ junge Markt Australien, wo ein Wachstum von 122 Prozent auf 3,5 Millionen erzielt wurde.  Und beachtlich ist auch die Entwicklung in Afrika, wo der Umsatz im Vorjahr um mehr als 67 Prozent auf fast 53 Millionen Euro gestiegen ist.

USA größter Markt

Das umsatzstärkste Land der Gruppe sind die USA, mit 16 Prozent. Hier musste man im Vorjahr ein Minus von gut 9 Prozent schlucken. Österreich, die Umsatznummer 2, ist noch ein wenig mehr geschrumpft, dafür hat sich Wietersdorfer in Deutschland, wo 13,3 Prozent des Gruppenumsatzes gemacht werden, mit einem Rückgang von 2,8 Prozent gut gehalten.

In den weiters wichtigen Märkten Slowenien und Italien legte die Gruppe dafür mit 9 und 17,4 Prozent kräftig zu. Der Umsatzsieger 2024 war jedoch Spanien, wo sich der Umsatz verdoppelte. Auch die Zuwächse in Marokko (78,5 Prozent) und Polen (25,5 Prozent lassen sich sehen.

Ergebnis und Ausblick

Angesichts des Gegenwindes in Form von schwacher Baukonjunktur und hohem Wettbewerbsdruck erwarten Junghans und sein Finanzchef Hannes Gailer im Jahr 2025 ein Umsatzplus von 4 bis 5 Prozent. Zum Ergebnis der Gruppe haben die beiden Manager nicht wirklich viele Information. Dem eigenen Anspruch einer branchenüblichen Marge zwischen 8 und 10 Prozent vor Zinsen und Steuern werde man gerecht, so Gailer. Der Hinweis darauf, dass man 2024 mit einer Nullverschuldung abgeschlossen hat und die Eigenkapitalquote jenseits von 50 Prozent liegt, gibt aber einen Hinweis darauf, dass es ergebnistechnisch nicht so übel läuft.