Gewaltige Solarverluste

Etwa 1,4 Milliarden Kilowattstunden Sonnenenergie verschenken Solarthermie-Besitzer jedes Jahr ohne es zu bemerken, weil ihre Anlagen nicht optimal funktionieren. Das entspricht der Menge Energie, die zum Heizen von Wohngebäuden in einer rund 200.000 Einwohner großen Stadt wie Kassel benötigt wird.

In Österreich weiß man es schon länger, nun gibt es auch Zahlen für Deutschland. Demnach verschenken die Besitzer von Solarhtermie-Anlagen jährlich etwa 1,4 Milliarden Kilowattstunden Sonnenenergie weil ihre Anlagen nicht optimal funktionieren. Mit optimierten Solarthermieanlagen könnten die Hausbesitzer allein in Deutschland jährlich etwa 66 Millionen Euro sparen und 340.000 Tonnen klimaschädliches CO2 vermeiden. Das zeigen der Praxistest Solarthermie und eine Stichprobe aus der Gebäudedatenbank der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online. Demzufolge laufen etwa zwei Drittel der rund 2,3 Millionen Solarthermieanlagen in Deutschland nicht optimal. Dies deckt sich mit den Auswertungen der Verbraucherzentrale Energieberatung zum Beratungsangebot Solarwärme-Check. Auf www.co2online.de/solarthermie finden Hausbesitzer Tipps, um ihre Solarthermieanlage zu optimieren.
„Optimierung im Bestand ist der Hidden Champion der Energiewende. Die Potenziale liegen auf dem Dach, ohne dass die Besitzer es wissen. Nachbesserungen können sofort angegangen werden und sind oft hoch wirtschaftlich. Jetzt müssen wir es nur noch machen“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. Solarthermie habe große Potenziale und erziele wichtige Einsparungen, wenn sie richtig geplant, installiert und gewartet werde. Allein durch sechs Praxistestanlagen seien 2017 mehr als 17 Tonnen CO2 vermieden worden.

Wichtiger Teil der Wärmewende sei deshalb nicht nur die Neuinstallation von Technik, sondern auch die Optimierung bestehender Anlagen. Hausbesitzer sollten deshalb ihre Solarthermieanlage mit dem Energiesparkonto überwachen und das Beratungsangebot Solarwärme-Check der Verbraucherzentrale nutzen, rät co2online.